Hauptbestandteile einer Mittelmeerkost:
- Früchte
- Gemüse
- Olivenöl
- Hülsenfrüchte
- Getreide
- Fisch
- etwas Rotwein
Wer nach einer Diät sucht, wird im Internet schnell fündig. Und es scheint so, als müsste man mit dem Abnehmen einfach nur anfangen. Dass das nicht so einfach ist, ist im World Wide Web genauso allgegenwärtig wie der nächste Diätplan. Denn die Statistiken zeigen: die Welt wird immer dicker. Der Griff zum ungesunden Snack mutet da manchmal an, wie der nächste „Sündenfall“. Gibt es Licht im Dickicht aus Schuld, Diäten und Statistik?
Man kann so viel falsch machen. Denn nicht immer geht es „nur“ um die Traumfigur, sondern um ein viel größeres Gut: unsere Gesundheit. Einen besonders gesunden Ruf genießt beispielsweise die mediterrane Diät. Sie soll sogar die Erfolgschancen der assistierten Reproduktion steigern. Und auch wer an Diabetes leidet, ist mit der mediterranen Kost am besten beraten. Eigentlich scheint sie immer der richtige Tipp auf die Frage nach der gesunden Ernährung zu sein.
Ein Problem bleibt dabei aber: Die Umsetzung. Wie genau setzt sich so eine mediterrane Diät zusammen? Vielleicht liegt hier der Grund, warum die – teils umstrittenen – kommerziellen Diäten weiterhin in der breiten Öffentlichkeit nachgefragt werden.
Für manche Menschen soll die Ernährung zur Ersatzreligion geworden sein. Begriffe wie die „Cholesterinlüge“ zeigen, dass es beim Essen nicht nur um Wissen sondern auch um Marktinteressen und Emotionen geht. Während dem Cholesterin mittlerweile also weniger Interesse zuteil wird, wurde der neue Übeltäter Zucker ausgemacht. Auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat ihre Regeln kürzlich angepasst.
Wobei sich alle einig zu sein scheinen: Die Welt muss „abspecken“. Im Oktober letzten Jahres meldete Zeit online: „Zahl der fettleibigen Kinder hat sich verzehnfacht.“ Auch DAZ.online berichtete anlässlich des Welt Adipositas Tags über die zugehörige im Lancet erschienene Studie. Dass dieser Trend nicht „nur“ sondern „leider auch“ die Kinder trifft, ist allgemein bekannt. Der weltweite Trend zur Fettleibigkeit erscheint ungebremst.
Erschreckend ist dabei auch: „Die Deutschen sind dicker als der EU-Durchschnitt.“ Über eine entsprechende Statistik des statistischen Amts „eurostat“ der Europäischen Union berichtete der Spiegel im Oktober 2016.
Einer Erhebung des Robert Koch Instituts (RKI) zufolge, die zwischen 2008 und 2011 stattfand, sind 67 Prozent der Männer und 53 Prozent der Frauen in Deutschland übergewichtig. Ein Viertel der Erwachsenen ist dabei adipös.
Die Adipositasprävalenz hat im Vergleich zu früheren Surveys zugenommen. Eine deutliche Zunahme zeigt sich insbesondere in den jüngeren Altersgruppen.
Neuere Daten hat das RKI im Rahmen der GEDA-Studie („Gesundheit in Deutschland aktuell“) veröffentlicht. Nach der 2014/2015-Auswertung sind 46,7 Prozent der Frauen und 61,6 Prozent der Männer übergewichtig oder adipös. Das RKI beschreibt die Prävalenz von Übergewicht und Adipositas als „unverändert hoch“. Mit dem Alter steige sie jedoch an und habe vor allem bei jüngeren Altersgruppen in den letzten Jahren deutlich zugenommen.
Sind all diese Menschen selbst schuld am Übergewicht? Laut einer deutschen Studie vom Januar dieses Jahres sieht das zumindest die breite Öffentlichkeit so. Wie bei Alkohol- und Tabakabhängigkeit zeichnete sich in Deutschland, Großbritannien und den USA das Meinungsbild ab, dass auch „Fettsucht“ selbst verschuldet sei.Viele Wissenschaftler machen eher die veränderten Umweltbedingungen als Ursache des Problems aus.
Das Ziel der Studie war, herauszufinden, inwieweit politische Maßnahmen im Kampf gegen Adipositas erfolgsversprechend sind. Der Rückhalt in der Bevölkerung für steuerliche und regulatorische Maßnahmen erwies sich in den drei Ländern insgesamt als gering. Im Fazit der Studienautoren kommt die deutsche Politik zudem nicht gut weg: In der Prävention seien im Vergleich geringe Anstrengungen angestellt worden, Präventionsmaßnahmen gegen Adipositas umzusetzen. Man würde dabei eine Parallele zur Tabakindustrie erkennen.
In Germany, comparably little effort seems to have been made to implement obesity prevention policies. This pattern mirrors the regulations and policies implemented to control tobacco consumption: on the Tobacco Control Scale, the UK ranks as the country most forcefully implementing tobacco control policies; Germany ranks 26th (among 31 ranked countries).
Nicht alle sind überzeugt davon, dass eine Lebensstil-Änderung ausreicht, um abzunehmen. Es ist bekannt, dass auch die Gene das Körpergewicht beeinflussen. Jedoch: Im Januar dieses Jahres zeigte eine Studie, die im BMJ veröffentlicht wurde, dass Diäten auch bei genetischem Adipositas-Risiko helfen. Sie hätten bei Menschen mit genetischem Risiko sogar besonders gute Erfolgsaussichten. Woran das liegt können die Studienautoren hingegen nicht erklären.
Welche der vielen Diäten bietet nun aber die beste Aussicht, langfristig abzunehmen? 2016 berichtete die Print-Ausgabe der DAZ in einem Schwerpunkt unter anderem über ein Diät-Ranking, das im amerikanischen Nachrichtenmagazin „US News“ erschienen war.
Kann eine Diät für einzelne also einen Ausweg aus der weltweiten Misere bieten? Insgesamt 38 Diäten hat US News schon 2016 untersucht. Am 3. Januar 2018 ist das Ranking jetzt zum achten Mal neu erschienen – „U.S. News Best Diets: How We Rated 40 Eating Plans“.
Es soll Monate gedauert haben, das Ranking zu erstellen: Wissenschaftliche Fachzeitschriften und Regierungsberichte wurden durchforstet. Außerdem wurde alles von einem Team nationaler Experten geprüft. In insgesamt sieben Kategorien wurden die Diäten durch das Team bewertet.
Anschließend wurden die Diäten von der Redaktion in neun Gruppen unterteilt:
Wie schon 2016, belegt auch 2018 die „DASH Diet“ den ersten Platz im Ranking aus mittlerweile insgesamt 40 Diäten. DASH steht für „Dietary Approaches to Stop Hypertension“. Die DASH-Diät wurde vom „National Heart, Lung, and Blood Institute“ (NHLBI) entwickelt. Eigentlich ist sie ein Essensplan für Bluthochdruck-Patienten.
Dieses Jahr teilt sich die DASH Diet aber den ersten Platz gemeinsam mit der mediterranen Diät. Beide erreichen einen Score von 4,1. Maximal könnte ein Score von fünf erreicht werden.
Platz drei wird 2018 von „The Flexitarian Diet“ belegt. Ihr Score fällt nur minimal schlechter aus: 4,0. Sowohl beim Ranking der besten Diabetes-Diäten, als auch bei den Diäten, deren Fokus auf Sicherheit und Gesundheit liegen wurden die ersten drei Plätze in der gleichen Reihenfolge (wie im Gesamtranking) vergeben.
2016 teilten sich noch die MIND-Diät und die TLC-Diät gemeinsam den zweiten Platz. 2018 belegen sie nur noch Platz fünf und teilen sich diesen mit der Volumetrics Diet. Alle drei erzielen einen Score von 3,8.
Überholt wurden sie demnach von der bekannten Weight Watchers Diet, die 2018 Platz vier (Score 3,9) unter den besten Diäten überhaupt einnimmt. Unter den kommerziellen Diäten und den Diäten, bei denen es vor allem um die Gewichtsabnahme geht, belegt die Weight Watchers Diet übrigens Platz eins.
Am einfachsten umzusetzten, sei die mediterrane Diät, gefolgt von der Flexitarian Diet und der Weight Watchers Diet. Wer so schnell wie möglich Gewicht verlieren möchte, der habe mit dem HMR Program die besten Erfolgsaussichten. Allerdings erreichte es nur einen Score von 2,7 und teilt sich auch in dieser Kategorie den ersten Platz mit der Weight Watchers Diet.
Details zu einzelnen Diäten finden Sie auch im Artikel von 2016.
Stuttgart - 01.02.2018, 10:00 Uhr
Ist die „Fettsucht“ selbstverschuldet und „nur“ eine Diät nötig? (Foto: adrian_ilie825 / stock.adobe.com)