FDA-Warnung

Loperamid-Missbrauch hält an

Stuttgart - 05.02.2018, 11:40 Uhr

OTC-Loperamid in den USA: Blister sollen die Sicherheit erhöhen. (Foto: Lisha / stock.adobe.com)

OTC-Loperamid in den USA: Blister sollen die Sicherheit erhöhen. (Foto: Lisha / stock.adobe.com)


Die FDA warnt erneut vor schweren Nebenwirkungen unter Loperamid. Bereits 2016 wies die Arzneimittelbehörde auf teils tödliche Herzprobleme unter dem Antidiarrhoikum hin. Doch: Nach wie vor nehmen Patienten zu viel Loperamid – meist missbräuchlich. Die FDA verschärft nun ihre Sicherheitsmaßnahmen zu OTC-Imodium.

„Loperamid ist ein sicheres Arzneimittel, wenn es so eingenommen wird, wie es angeordnet ist“, schreibt die FDA. Das Problem ist offenbar nur: Patienten halten sich nicht an die ärztlichen oder pharmazeutischen Anweisungen zur maximalen Dosis von Loperamid. Sei es teils unbewusst oder – nach Ansicht der FDA der weitaus häufigere Fall – willentlich. Bereits im Juni 2016 hatte die FDA auf schwerwiegende Nebenwirkungen des Antidiarrhoikums durch Überdosierungen hingewiesen.

Doch hat die FDA-Warnung aus dem Jahr 2016 offenbar nicht viel bewirkt: Noch immer erreichen die Behörde Meldungen zu teils tödlichen QT-Zeit-Verlängerungen, Tordsades de points, Arrhythmien, Synkopen und Herzstillstand unter Loperamid-Überdosierungen. Nun erneuert die FDA ihre Warnung an Ärzte und Patienten. Zusätzlich arbeitet die amerikanische Behörde gemeinsam mit Pharmaunternehmen an weiteren Maßnahmen für eine sicherere Anwendung Loperamid. Unter anderem soll Loperamid als OTC-Arzneimittel durch Blisterverpackungen sicherer werden und auf eine maximale Tablettenzahl begrenzt werden.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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