Rx-Versandverbot

ABDA ist erleichtert über den Koalitionsvertrag

Stuttgart - 07.02.2018, 16:20 Uhr

ABDA-Präsident Friedemann Schmidt freut sich über die Ankündigung des Rx-Versandverbotes im Koalitionsvertrag. (Foto: ABDA)

ABDA-Präsident Friedemann Schmidt freut sich über die Ankündigung des Rx-Versandverbotes im Koalitionsvertrag. (Foto: ABDA)


Die ABDA zeigt sich sehr erfreut darüber, dass die Große Koalition in dieser Legislaturperiode das Rx-Versandverbot umsetzen möchte. In einer kurzen Presseinformation teilt die ABDA mit, dass Deutschlands Apotheker mit Erleichterung auf die Ankündigung im heute veröffentlichten Koalitionsvertrag reagieren.

Zumindest was den Apothekenmarkt betrifft, hat die Union wohl die SPD in den Koalitionsverhandlungen überzeugt. In der ersten Version des Koalitionsvertrages, über den DAZ.online am heutigen Mittwoch berichtet hat, heißt es, dass sich die drei Parteien für ein Versandhandelsverbot mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln einsetzen möchten. Das sorgt bei vielen Apothekern für Freude, und auch bei der Standesvertretung kommt der Vertrag gut an. Die ABDA hatte sich nach dem EuGH-Urteil vom Oktober 2016 für ein Rx-Versandverbot ausgesprochen.

In einer aktuellen Presseinfo teilt die Bundesvereinigung mit, dass Deutschlands Apotheker erleichtert darüber seien, dass CDU, CSU und SPD die Apotheken vor Ort stärken wollen. Mit dem Rx-Versandverbot werde die bundesweite Gleichpreisigkeit von rezeptpflichtigen Arzneimitteln wiederhergestellt und die Schieflage im Wettbewerb unter den Apotheken ausgeglichen.

ABDA-Präsident Friedemann Schmidt lobte die „vernünftige Entscheidung, die Apotheke vor Ort zu stärken“ auch im Hinblick auf die Arzneimittelversorgung. „Auch und gerade im Kontext der strukturpolitischen Ziele der zukünftigen Bundesregierung müssen die Apotheken in der Fläche gehalten werden. Gemäß Koalitionsvertrag sollen schließlich alle Menschen in Deutschland einen gleichberechtigten Zugang zur öffentlichen Daseinsvorsorge haben. Gesundheitspolitik ist Strukturpolitik." Für Schmidt ist es deshalb nun wichtig, dass eine neue Bundesregierung zeitnah ihre Arbeit beginnt, um die Zusage zum Rx-Versandverbot möglichst schnell umzusetzen.


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1 Kommentar

Wie interpretiert man Koalitionsverträge?

von Heiko Barz am 08.02.2018 um 12:05 Uhr

Sie sollten die politischen Verklausulierungen genauer belesen, Herr F. Schmidt,
Absichtserklärungen sind noch lange keine Zusagen!!
Es ist zu lesen, wir "wollen uns um die Abschaffung des RX-Versandverbots bemühen" das heißt politisch: darauf könnt ihr lange warten.
Wenn es aber tatsächlich doch zum RXVV kommen sollte, dann müssen wir die für uns alle so überaus wichtige und existentielle Honorarfrage ohne große Umstände in den Orkus kippen!
Die sofort angezeigte Konfrontation mit der Europakonformität des RXVV, wird zukünftige aber längst schon bekannte Probleme aufwerfen, zumal der dann mitentscheidende Außenminister mit seinem labilen europäischen Rückgrad, M.Schulz, nicht unbedingt als ein Freund der Deutschen Apotheker gilt.
Unsere sich in dieser Problematik zu Wort meldenden Politiker haben ausschließlich nur die EUGerichtsbarkeit im Auge.
Seltsamerweise interessieren sich aber über Dreiviertel der EU-Staaten einen "Dreck" um diese juristischen Fallstricke mit den angedrohten Bestrafungen.
Nur "unsere" Leute wollen wie immer in vorauseilender Demut wieder europakonformer sein als all die anderen!

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