- DAZ.online
- News
- Politik
- Grüne: Cannabis-...
Marihuana-Legalisierung
Grüne: Cannabis-Fachgeschäfte statt Apotheken
Die Grünen-Bundestagsfraktion fragt die Bundesregierung in einer Kleinen Anfrage nach dem gesundheitlichen Nutzen der Cannabisprohibition. Zudem interessieren sich die Grünen für die Gründe, die aus Sicht der Bundesregierung gegen eine kontrollierte Marihuana-Freigabe sprechen. Auf Nachfrage von DAZ.online sieht die zuständige Bundestagsabgeordnete Dr. Kirsten Kappert-Gonther für eine mögliche überwachte Abgabe eher nicht Apotheken, sondern spezialisierte Cannabis-Fachgeschäfte als geeignet an.
In einer aktuellen Kleinen Anfrage an die Bundesregierung hinterfragt die Grünen-Bundestagsfraktion den Nutzen der Cannabisprohibition für den Gesundheitsschutz. Dabei fragen die Grünen unter anderem nach konkreten Belegen dafür, dass die Strafandrohung der Verbreitung und Verfügbarkeit von Cannabis zur Freizeitanwendung entgegen wirken würde.
Was spricht gegen die kontrollierte Freigabe?
In ihrer kleinen Anfrage hinterfragen die Grünen zudem die Ablehnungsgründe der Regierung zu den bisher vorgeschlagenen Modellprojekten zur kontrollierten Cannabisfreigabe. Dabei beziehen sie sich auf die Antwort der Bundesregierung auf eine vorangegangene Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion zur kontrollierten Abgabe von Cannabis. Darin habe die Regierung ihre Ablehnung damit begründet, dass solche Modellprojekte nicht zur Verhinderung des Missbrauchs oder einer Abhängigkeit von Betäubungsmitteln beitragen würden.
Die Grünen wollen außerdem wissen, wie die Regierung zu der Auffassung kommt, dass Alkohol weniger zu Rauschzwecken konsumiert würde als Cannabis. Und weshalb die Regierung in ihrem Drogen- und Suchtbericht vom Juli 2017 nicht die Kosten beziffert, die durch die Repression und Strafverfolgung der Cannabis-Konsumenten entstehen.
Unterschiedliche Sichtweise der Parteien
Eine mögliche Cannabis-Legalisierung wird in der Politik aktuell kontrovers diskutiert. So ist die Union gegen eine Freigabe, während die FDP- Bundestagsfraktion vor kurzem einen Gesetzesantrag über die Cannabis-Freigabe in kontrollierten Modellprojekten gestellt hat. Der Antrag der Liberalen fand grundsätzliche Zustimmung bei den Linken und Grünen.
Bereits im Wahlkampf im vergangenen Jahr hatte sich die FDP für eine überwachte Legalisierung von Cannabis ausgesprochen und schlug als geeignete Abgabestelle die Apotheken vor. Die Grünen haben dazu eine andere Vorstellung. Auf Nachfrage von DAZ.online stellte die Grünen-Bundestagsabgeordnete Dr. Kirsten Kappert-Gonther klar, weshalb ihrer Meinung nach eine kontrollierte Abgabe besser über mögliche Cannabis-Fachgeschäfte laufen sollte.
Cannabis-Fachgeschäfte als Abgabestelle
Kappert-Gonther, die auch für die aktuelle kleine Anfrage der Grünen zuständig ist, begründet ihre Präferenz wie folgt: „Die kontrollierte Abgabe soll unter strengen Auflagen zum Jugendschutz in Cannabisfachgeschäften stattfinden. Kinder und Jugendliche hätten dazu keinen Zugang, das ist ein Vorteil gegenüber der Abgabe in Apotheken. Die Bedingungen für Cannabisfachgeschäfte würden sich aber am Apothekenrecht orientieren.“
Nach ihrer Vorstellung sollten diese potenziellen Fachgeschäfte in einem verbindlichen Mindestabstand zu Schulen und Jugendzentren eingerichtet werden. „Abgesehen davon konsumieren die meisten volljährigen Personen Cannabis zu Freizeit und Genusszwecken und nicht als Arzneimittel“, erläutert Kappert-Gonther auf die Frage, weshalb Apotheken nicht die erste Wahl für eine kontrollierte Marihuana-Abgabe seien.
9 Kommentare
Erstattungsfähigkeit
von Rainer Brosig am 20.02.2018 um 12:04 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Erstattungsfähigkeit
von M.Thole am 25.04.2018 um 8:48 Uhr
Fachgeschäfte
von ratatosk am 17.02.2018 um 0:24 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Fachgeschäfte
von Johann am 18.02.2018 um 15:15 Uhr
Gekifft
von Sven Larisch am 16.02.2018 um 19:52 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Bedenkenträger, informiert Euch!
von Harry Anslinger am 17.02.2018 um 11:52 Uhr
Agenda
von Carsten Moser am 16.02.2018 um 16:34 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten
AW: Agenda
von Wilhelmsson am 16.02.2018 um 17:18 Uhr
AW: Agenda
von Johann am 18.02.2018 um 15:22 Uhr
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.