USA

Lieferengpass für steriles Wasser

Berlin - 16.02.2018, 11:10 Uhr

In den USA erschwert der Lieferengpass für steriles Wasser Krankenhausapothekern ihre tägliche Arbeit. (Foto: Tawesit/adobe.stock.com)

In den USA erschwert der Lieferengpass für steriles Wasser Krankenhausapothekern ihre tägliche Arbeit. (Foto: Tawesit/adobe.stock.com)


In den USA herrscht aktuell ein Lieferengpass für steriles Wasser. Für die amerikanischen Krankenhausapotheker besteht nun die Herausforderung, weiterhin Injektabilita herzustellen. Die pharmazeutische Organisation „American Society of Health-System Pharmacists“ hat einen Frage-Antwort-Katalog über praxisrelevante Aspekte veröffentlicht.

In den Krankenhausapotheken der USA besteht für steriles Wasser aktuell eine „Dürre“. Und zwar herrschen derzeit Lieferengpässe sowohl für Ampullen als auch für Flaschen. Nach Informationen der amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA sind die nächstmöglichen Wasser-Lieferungen durch die großen Hersteller Hospira und Fresenius erst wieder ab März dieses Jahres möglich.

Für die amerikanischen Krankenhausapotheker entstehen dadurch bei einigen sterilen Rezepturen und Defekturen praktische Probleme. Die amerikanische Apotheker-Organisation „American Society of Health-System Pharmacists“ (ASHP) hat in Zusammenarbeit mit der Universität Utah einen Frage-Antwort Katalog über den Umgang mit den Lieferengpässen erstellt.

Tipps für Krankenhausapotheker

In diesem Schreiben ging es beispielsweise darum, in welchen Fällen Wasser für Injektionszwecke durch andere sterile Flüssigkeiten wie beispielsweise Kochsalzlösung austauschbar ist. Ein solcher Austausch kann jedoch zu Inkompatibilitäten wie beispielsweise Ausfällungen führen. Deshalb empfiehlt die ASHP, zunächst die Produktinformationen von Lyophylisaten zur Auflösung zu prüfen, ob ein alternatives Lösungsmittel möglich ist. Von dem Austausch des sterilen Wassers durch konserviertes bakteriostatisches Wasser rät die ASHP ab.

Zudem gibt die ASHP Tipps, wie Krankenhausapotheker steriles Wasser sparen können. Steriles Wasser wird meistens für die Auflösung von Medikamentenpulvern benötigt. Für einige Arzneistoffe sind alternativ Fertiglösungen verfügbar, deren Einsatz den Verbrauch an Wasser zu Injektionszwecke reduzieren kann. Auch kann es hilfreich sein, im Krankenhaus intern zu überprüfen, ob steriles Wasser auch außerhalb der Arzneimittelherstellung verwendet wird.

Eine weitere Möglichkeit ist die mehrfache Nutzung größerer Gebinde mit Wasser für Injektionszwecke unter steriler Atmosphäre. Die ASHP weist darauf hin, dass das Gefäß mit sterilem Wasser mit der Uhrzeit und Datum der ersten Entnahme beschriftet werden muss. In der Regel sind Anbrüche nach sechs Stunden zu verwerfen, bei der Verwendung von Bulkware (Pharmacy Bulk Package) nach vier Stunden.


Dr. Bettina Jung, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online
redaktion@daz.online


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