Gesundheitskompetenz so früh wie möglich fördern
Einer repräsentativen Umfrage des Forschungsinstituts „YouGov“
zufolge hat jeder Zweite in Deutschland eine eingeschränkte
Gesundheitskompetenz. Die Fachleute beziffern die Mehrausgaben, die dadurch
entstehen, auf bis zu 15 Milliarden Euro im Jahr. Nur etwa jeder Dritte sieht
sich demnach in der Lage, seriöse und unseriöse Gesundheitsinformationen im
Internet zu unterscheiden. Auch über Qualitätssiegel für
Gesundheitsinformationen im Internet gibt es demnach wenig Kenntnis. 84 Prozent
der Befragten kannten keines der anerkannten Siegel.
Der Plan umfasst 15 konkrete Empfehlungen,
die alle gesellschaftlichen Akteure wie Ärzte, Pflegekräfte, Krankenhäuser, Krankenkassen,
Apotheken, Selbsthilfe- und Verbraucherorganisationen, aber auch die Behörden von
Bund und Ländern einbinden. Angestrebt sind ein größeres individuelles
Gesundheitswissen sowie ein nutzerfreundlicheres Gesundheitssystem. Besonderen
Handlungsbedarf sieht die Bielefelder Gesundheitswissenschaftlerin Doris
Schaeffer bei Menschen mit geringem Bildungsniveau, bei Älteren, chronisch
Kranken und Menschen mit Migrationshintergrund.
Die Gesundheitskompetenz muss nach Meinung
der Experten so früh wie möglich gefördert werden. Systematische Angebote
sollte es bereits in Kita und Schule, aber auch am Arbeitsplatz beziehungsweise im
beruflichen Kontext sowie im Wohnumfeld und den Kommunen geben“, betont der
Soziologe Klaus Hurrelmann von der Hertie School of Governance. Beispiele für
konkrete Umsetzungspläne gebe es in den Australien, Großbritannien und den USA.
Den Strategien dieser Länder folgend sollen auch in Deutschland nicht zuletzt
Medien und Konsumgüterhersteller als Akteure in die Pflicht genommen werden,
letztere beispielsweise durch Kennzeichnungspflichten wie die
Lebensmittelampel.
3 Kommentare
Die Lebensmittelampel kann man jetzt schon nutzen
von Peter am 22.02.2018 um 10:58 Uhr
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Zielkonflikt
von Reinhard Rodiger am 20.02.2018 um 0:31 Uhr
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Kompetenzplan
von Dr.Diefenbach am 19.02.2018 um 22:10 Uhr
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