Aufruf der EU-Kommission

„Alle EU-Bürger sollen sich gegen Grippe impfen lassen!“

Berlin / Stuttgart - 21.02.2018, 10:00 Uhr

EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis fordert auf, sich gegen Grippe impfen zu lassen. (Foto: imago)

EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis fordert auf, sich gegen Grippe impfen zu lassen. (Foto: imago)


Die Grippe hat Europa im Griff. Für Deutschland meldet das Robert-Koch-Institut unverändert eine stark erhöhte Influenza-Aktivität. 18.690 labordiagnostisch bestätigte Fälle wurden in der Kalenderwoche 6 übermittelt. Nun ruft auch die EU-Kommission die Bürger auf, sich gegen Influenza impfen zu lassen.

Angesichts der akuten Grippewelle ruft die Europäische Kommission zum Impfen auf. „Ich appelliere an alle Bürger in der Europäischen Union, sich selbst und ihre Kinder impfen zu lassen. Damit schützt man nicht nur die eigene Person, sondern auch die Mitbürger“, sagte EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis der Zeitung „Die Welt“. Er forderte, den „Mythen und Fehleinschätzungen über Impfungen nicht zu glauben“. Impfungen seien eine „wichtige Maßnahme zur Erhaltung der öffentlichen Gesundheit und sollten eine Selbstverständlichkeit sein“, betonte der Kommissar aus Litauen. Besonders wichtig seien jetzt Impfungen gegen Grippe.

Auch in Deutschland ist die Influenza-Aktivität unverändert hoch. 18.690 labordiagnostisch bestätigte Fälle wurden bislang übermittelt, das sind noch einmal über 500 mehr, als in Kalenderwoche 5. Damit sind knapp 60.000 Fälle seit der 40. Meldewoche 2017 übermittelt worden. Influenza B-Viren (mit 99 Prozent aus der Yamagata-Linie) sind mit 75 Prozent die am häufigsten identifizierten Influenzaviren, gefolgt von Influenza A(H1N1)-Viren mit 21 Prozent und Influenza A(H3N2)-Viren mit 4 Prozent. Die passende Impfkomponente zur Yamagata-Linie enthält nur die tetravalente Vakzine. Menschen, die zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht geimpft sind, sollten also eher die vierfache Grippeimpfung erhalten. Das wirft natürlich die Frage auf, ob die bislang hauptsächlich verimpfte trivalente Grippeimpfung überhaupt wirkt.

Häufiges Grippeimpfen erhöht Schutz vor Influenza

Doch etwaige Bedenken kann das RKI zumindest etwas zerstreuen. Bereits Anfang des Jahres postulierte das Institut, dass auch die im dreifachen Impfstoff enthaltene B-Komponente aufgrund einer Kreuzimmunität einen gewissen Schutz vor der Yamagata-Linie bieten könne. Zusätzlich könnten Menschen, sie sich seit Jahren regelmäßig impfen lassen, belohnt werden. Denn unter Umständen könnten sich frühere Impfungen positiv auf den aktuellen Grippeschutz auswirken, auch wenn der Patient in dieser Saison den B-Stamm der Yamagata-Linie nicht erhalten hat. Warum? Die B-Yamagata-Linie  war bereits in den Impfstoffen früherer Grippesaisons enthalten. Auch hier besteht laut RKI zumindest rein „theoretisch" die Möglichkeit, dass Menschen, die sich damals haben impfen lassen, noch zu einem gewissen Teil immun sind. Dies scheint sich zum Teil zu bewahrheiten.


Diesen Artikel teilen:


3 Kommentare

Grippe-Impfung

von Gert Flegelskamp am 21.02.2018 um 15:01 Uhr

Warum informiert das RKI nicht darüber, wie viele der Erkrankten sich gegen Grippe zuvor haben impfen lassen?
Ich habe eine solche Impfung einmal durchgeführt und habe im Anschluss eine echte Grippe mit über 40° Fieber bekommen.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Meinung

von Jonathan Ullmer am 21.02.2018 um 12:51 Uhr

Wer sind Sie eigentlich, dass Sie meinen, 500 Millionen Menschen zu sagen, was sie zu tun haben?
Lach mich kaputt!

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Impfen

von Hammer am 21.02.2018 um 12:46 Uhr

Als EU Gesundheitskommissar würde ich bei entsprechendem Pharma Honorar eventl. auch dazu verleiten lassen so eine Floskel heraus zu geben!

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.