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T-Zell-Therapie
Medigenes immunonkologische Studie steht kurz vor dem Start
Das Biotechnologieunternehmen Medigene kann voraussichtlich bald mit den Forschungen zu einer neuartigen Krebsimmuntherapie beginnen. Das TecDax-Unternehmen bekam vom Paul-Ehrlich-Institut und der Ethikkommission grünes Licht für das Design der Studie. Medigene geht laut eigener Aussage davon aus, die Studie in den kommenden Wochen starten zu können.
Ursprünglich hatte Medigene auf eine Genehmigung der klinischen Phase-I/II-Studie seines neuen Hoffnungsträgers bis Ende 2017 gehofft, doch es kam laut einem Sprecher zu nicht näher genannten Verzögerungen. Nach dem Ja zum Studiendesign durch das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) und die Ethikkommission geht das Unternehmen nun davon aus, bald auch die endgültige Zusage der Behörde zu erhalten – das PEI überprüft gerade die lokal erteilte Herstellungslizenz. In den kommenden Wochen will Medigene mit seiner Forschung starten. An der Studie werden ca. 92 Blutkrebspatienten mit akuter myeloischer Leukämie, myelodysplastischem Syndrom oder multiplem Myelom teilnehmen.
Konkret geht es um ein klinischen Phase-I/II-Studie mit der T-Zell-Rezeptor (TCR)-modifizierten T-Zell-Therapie MDG1011. MDG1011 ist der erste firmeneigene TCR-Immuntherapie-Produktkandidat von Medigene. Das TCR-modifizierte T-Zell-Produkt zielt auf das Tumorantigen PRAME (PReferentially expressed Antigen in MElanoma) ab. PRAME wird in verschiedenen Tumoren exprimiert, in gesunden Zellen findet man es kaum. Es hat unterschiedlichste Wirkungen. Auf der einen Seite kann es bei manchen Tumoren die Apoptose und die Zelldifferenzierung hemmen und ist vermutlich an der malignen Transformation beteiligt. Zum anderen induziert es jedoch die Genexpression von E-Cadherin und hemmt die Metastasierung von Adenokarzinomen der Lunge. Zudem fördert es die Apoptose und hemmt die Zellteilung in Leukämie.
Alternative zur CAR-T-Zelltherapie?
T-zellbasierte Ansätze in der Onkologie sind nicht grundsätzlich neu. Bei einer adoptiven T-Zelltherapie werden patienteneigene T- Zellen mit bestimmten T-Zellrezeptoren ausgestattet, die gegen bestimmte tumorspezifische Oberflächenproteine gerichtet sind. Die T-Zellen werden so in die Lage gebracht, den Tumor zu bekämpfen.
Im vergangenen Jahr wurden mit Tisagenlecleucel und Axicabtagen-Ciloleucel, den sogenannten CAR-T-Zell-Therapien, bereits T-Zelltherapien zugelassen. Während deren Hersteller Gilead und Novartis auf gentechnische erzeugte CARs (Chimäre Antigenrezeptor-T-Zellen) setzen, ist Medigene auf natürlich vorkommende T-Zell-Rezeptoren (TCR) spezialisiert. Gegenüber CAR sollen diese folgende Vorteile haben: Zum einen geringere Nebenwirkungen, bei CAR-T-Therapien kommt es immer wieder zum Cytokine-release syndrome (CRS), außerdem können sie neurotoxisch sein. Zudem sollen mithilfe der natürlich vorkommenden T-Zell-Rezeptoren auch Antigene im Zellinneren erkannt werden können, mit CAR nur Antigene an der Zelloberfläche.
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