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Gesundheitsminister in spe
Was erwarten Apotheker, Kassen und Hersteller von Jens Spahn?
Es ist nicht leicht, sich als Bundesgesundheitsminister im „Haifischbecken“ Gesundheitspolitik zurecht zu finden: Wie in keinem anderen Politikfeld prallen hier die Interessen unterschiedlicher Akteure aufeinander, die ein Minister zumindest im Auge haben sollte. DAZ.online hat verschiedene Vertretungen von Apothekern, Herstellern und Krankenkassen zu ihren Erwartungen an den neuen Gesundheitsminister befragt.
Die Ernennung von Jens Spahn als designierter Gesundheitsminister im Falle einer Großen Koalition bewegt seit dem vergangenen Wochenende die Medien - und auch die verschiedenen Akteure im Gesundheitswesen.
Der 37-jährige CDU-Politiker hat einschlägige Erfahrung in der Gesundheitspolitik, denn Spahn war seit 2005 im Gesundheitsausschuss sowie von 2009 – 2015 gesundheitspolitischer Sprecher der Unionsfraktion, bevor er als parlamentarischer Staatssekretär ins Bundesfinanzministerium wechselte.
Alter Bekannter für die Apotheker
Den Apothekern ist der gebürtige Westfale aus der Vergangenheit wohl bekannt. Im Gegensatz zu seinen Parteikollegen hat sich Spahn bisher noch nicht offziell zum Versandhandels-Konflikt geäußert.
ABDA-Präsident Friedemann Schmidt gratulierte Spahn in einer allgemeinen Mitteilung:
„Zunächst einmal gratuliere ich Jens Spahn zur Nominierung für ein Ministeramt in der Großen Koalition. Er bringt jede Menge Expertise für das schwierige Feld der Gesundheitspolitik mit. Die größte Herausforderung dieses Politikfeldes ist es, mit den unterschiedlichen Interessen der vielen Akteure umzugehen. Als streitbarer Geist wird Jens Spahn diese Herausforderung gelassen annehmen.“
DAZ.online hat auch den Landesapothekerverband Westfalen-Lippe befragt. Der Landesapothekerverband aus der Heimat von Jens Spahn stellt konkrete Erwartungen an den CDU-Gesundheitspolitiker.
„Grundsätzlich begrüßen wir es, dass dem
Gesundheitsministerium ein CDU-Politiker vorstehen wird. Zu Jens Spahn als gebürtigem Ahauser haben
einige unserer Mitglieder auch persönlichen Kontakt. Er blickt schon jetzt auf
über zehn Jahre Erfahrung als Gesundheitspolitiker zurück und versteht unser mitunter
kompliziertes Gesundheitssystem sehr gut. Wir sind also zuversichtlich, dass er
dieses Wissen im Sinne einer modernen und flächendeckenden
Gesundheitsversorgung der Bevölkerung erfolgreich nutzen wird. Natürlich finden
wir es schade, dass sich Herr Spahn im Rahmen unseres Apotheken-Wahlchecks vor
der Bundestagswahl nicht so klar wie andere CDU-Politiker für ein Rx-Versandverbot
ausgesprochen hat. Was aus unserer Sicht auch für Apotheker sehr positiv ist,
ist die Tatsache, dass Jens Spahn in einer eher
ländlichen Gegend aufgewachsen ist. Er kennt also die Probleme und
Herausforderungen der Gesundheitsversorgung in strukturschwachen Regionen sehr
gut. Wie bereits erwähnt, hat sich Jens Spahn beim Thema Rx-Versandverbot – im
Gegensatz zu den meisten seiner Parteikollegen – eher zurückgehalten. Hier
liegt also noch Arbeit vor uns.“
2 Kommentare
Jens Spahn
von Alexander Zeitler am 15.03.2018 um 2:55 Uhr
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Disruptiv ?
von Reinhard Rodiger am 27.02.2018 um 18:48 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
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