Bundestag

Neuer Job für Hermann Gröhe

Berlin - 21.03.2018, 07:00 Uhr

Ex-Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe ist nun stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Unionsfraktion. (Foto: Imago)

Ex-Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe ist nun stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Unionsfraktion. (Foto: Imago)


Der frühere Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe und der Wirtschaftspolitiker Carsten Linnemann (beide CDU) sind zu neuen stellvertretenden Vorsitzenden der Unionsfraktion im Bundestag gewählt worden. Gröhe ist künftig für die Bereiche Arbeit und Soziales, Arbeitnehmerfragen sowie wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zuständig.

Gröhe hatte vor wenigen Wochen noch den Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD ausgehandelt. Der ehemalige Bundesgesundheitsminister war ein Verfechter des Rx-Versandverbotes. Dem Vernehmen nach kämpfte Gröhe bis zuletzt darum, dass das Verbot in den Vertrag aufgenommen wird. Nach den Verhandlungen war Gröhe als Minister mehrerer Ressorts im Gespräch, auch ein Verbleib im Bundesgesundheitsministerium war im Gespräch.

Bei der Postenvergabe ging Gröhe jedoch leer aus. Nun hat der Ex-Minister aber ein neues Aufgabenfeld in seiner Fraktion. Er bekam bei der Wahl am Dienstag nach Fraktionsangaben 91,4 Prozent der Stimmen. Sein Parteikollege Linnemann ist neuer Fraktionsvize für Wirtschaft, Energie, Mittelstand und Tourismus; er erhielt 91,1 Prozent.

Gröhe folgt auf die nordrhein-westfälische Abgeordnete Sabine Weiss, die als Parlamentarische Staatssekretärin ins Gesundheitsministerium gewechselt ist. Linnemann übernimmt den Posten vom Thüringer CDU-Bundestagsabgeordneten Christian Hirte, der nun Ostbeauftragter der Bundesregierung und Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium ist. Insgesamt hat die Unionsfraktion elf stellvertretende Vorsitzende, die jeweils spezielle Arbeitsbereiche abdecken. Für Gesundheitsthemen ist weiterhin Georg Nüßlein (CSU) zuständig.

Dem Vernehmen nach hätte Linnemann gerne die Zuständigkeit für den Bereich Arbeit und Soziales übernommen, um als Wirtschaftspolitiker ein Gegengewicht zu dem von SPD-Politiker Hubertus Heil geführten Arbeits- und Sozialministerium zu bilden. Dies hätte aber die fraktionsinterne Architektur gestört, nach der für den Arbeits- und Sozialbereich in der Fraktionsspitze bisher traditionell ein Vertreter des Arbeitnehmerflügels zuständig ist.


bro / dpa
brohrer@daz.online


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