Großbritannien

20 Millionen Pfund für Apotheker und PTAs in Pflegeheimen

Remagen - 27.03.2018, 15:45 Uhr

In England sollen Apotheker künftig die Arzneimittelversorgung in Pflegeheimen optimieren. (Foto: Imago)

In England sollen Apotheker künftig die Arzneimittelversorgung in Pflegeheimen optimieren. (Foto: Imago)


Apotheker haben in der britischen Gesundheitsversorgung bekanntermaßen einen höheren Stellenwert als in vielen anderen europäischen Ländern. Nun sollen sie auch in Pflegeheimen mehr Verantwortung für die Arzneimitteltherapie der Bewohner übernehmen, unterstützt wie in der Offizin durch pharmazeutisch-technische Assistenten.

Der National Health Service (NHS) England hat angekündigt 180 Vollzeitstellen für Apotheker und 60 Stellen für PTAs in Pflegeeinrichtungen schaffen zu wollen. Das „Programm zur Arzneimittel-Optimierung in Pflegeheimen“ soll sich auf Bewohner in allen Arten von Einrichtungen konzentrieren. Geplant sind eigene Apotheken-Teams. Dabei sollen die Apotheker mindestens 40 Prozent ihrer Vollarbeitszeit in der Einrichtung verbringen und als Mitglieder multidisziplinärer Teams fungieren. Medikations-Reviews sollen in Abstimmung mit den Allgemeinärzten erfolgen, um sicherzustellen, dass die Menschen die richtigen Medikamente zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Weise verschrieben bekommen.

Die pharmazeutisch-technischen Assistenten sollen dabei helfen, dass die Arzneimittel zur Versorgung der Heimbewohner effizient bereit gestellt und verwaltet werden. Beide Berufsgruppen sollen durch ein spezielles Schulungsprogramm unterstützt werden, wobei die Apotheker dabei gleichzeitig die Qualifikation als unabhängige Verordner („pharmacist independet prescriber“) erwerben sollen.

Geld aus dem Apotheken-Integrationsfonds

Die Investition in das Programm, die sich für einen Zeitraum von zwei Jahren  auf 20 Millionen Britische Pfund beläuft, kommt aus dem Apotheken-Integrationsfonds (Pharmacy Integration Fund, PhIF). Der Fonds wurde im Oktober 2016 eingerichtet, um die Umgestaltung der Gesundheitsversorgung durch den NHS gemäß dem "Five Year Forward View“ zu unterstützen. Ab April will der NHS Gelder für die Rekrutierung geeigneten Personals für diese Aufgabe bereitstellen, und im Frühsommer soll dieses dann die Tätigkeit aufnehmen. Auch für die regionale Planung des Programms wird gesorgt sein.



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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