Mehr Sicherheit für Heimbewohner

Medikationsanalyse durch Apotheker wirkt

05.04.2018, 17:25 Uhr

13 Wirkstoffe am Tag - für Senioren ist das nicht ungewöhnlich. Apotheker können helfen und für mehr Sicherheit sorgen. (Foto: Robert Kneschke / stock.adobe.com)

13 Wirkstoffe am Tag - für Senioren ist das nicht ungewöhnlich. Apotheker können helfen und für mehr Sicherheit sorgen. (Foto: Robert Kneschke / stock.adobe.com)


Wenn Apotheker regelmäßig die Medikation von Heimbewohnern überprüfen, erhöht das die Sicherheit der Arzneimitteltherapie. Zu diesem Ergebnis kommt die Auswertung einer Studie zur geriatrischen Medikationsanalyse, die die AOK Rheinland/Hamburg und der Apothekerverband Nordrhein in Kooperation mit der Universität Bonn durchgeführt haben.

Über zwei Jahre hinweg haben in Nordrhein zwölf Apotheken die Medikation von 94 Patienten aus 16 Pflegeheimen besonders aufmerksam begleitet. Die Apotheken und die Senioren beteiligten sich an einer Studie zur „Geriatrischen Medikationsanalyse bei Bewohnern von Pflegeheimen durch Pflegeheim-versorgende Apotheken“. Diese wurde von der AOK Rheinland-Hamburg mitfinanziert und durch das Pharmazeutische Institut der Universität Bonn wissenschaftlich begleitet.

Jedes dritte Problem gelöst

Nun haben die drei Partner Ergebnisse vorgelegt: Im Durchschnitt nahmen die Patienten 13 Wirkstoffe pro Tag ein. Rund 150 arzneimittelbezogene Probleme dokumentierten die Apotheker. Dabei handelte es sich vor allem um Wechselwirkungen, nicht altersgerechte Medikation sowie ungeeignete Dosierungen, Arzneiformen, Therapiedauer oder Einnahmezeitpunkte. Etwa jedes dritte Problem konnten die Apotheker lösen. Vor allem geschah dies durch Dosisanpassungen, Absetzen ungeeigneter oder unnötiger Arzneistoffe sowie Änderungen von Einnahmezeitpunkt oder Arzneiform.

Zufriedene Projektpartner

„Im Rahmen der Studie wurde gezeigt, dass Pflegeheim-versorgende Apotheker durch die Analyse einheitlich zusammengeführter Arzneimittelinformationen eines Versicherten eine Verbesserung der Arzneimitteltherapie erzielen konnten. Diese Optimierung ist uns ein wichtiges Anliegen“, erklärt Matthias Mohrmann, Mitglied des Vorstands der AOK Rheinland/Hamburg.

Prof. Dr. Ulrich Jaehde, Leiter des Bereichs Klinische Pharmazie am Pharmazeutischen Institut der Universität Bonn, freuen die Ergebnisse ebenfalls: Sie dokumentierten „eindrucksvoll, dass Apotheker wesentlich zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit beitragen können, wenn ihre pharmazeutische Fachkompetenz aktiv eingebunden wird“.

Und Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein e.V., betont: „Die Studie hat auch gezeigt, dass die Medikationsanalyse eine fachlich sehr anspruchsvolle Leistung ist. Die Apothekerschaft ist darauf vorbereitet, eine solche Leistung dauerhaft umzusetzen.“


AVNR / DAZ.online
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Vorbild

von H. Butenschön am 05.04.2018 um 23:02 Uhr

Solche Berichte motivieren mich bei der täglichen Arbeit in der Apotheke. Ich hoffe sehr, dass es in baldiger Zukunft endlich ein Umdenken geben wird und unser Potenziel im Gesundheitssystem deutlich mehr genutzt wird, anstatt es beim Prüfen von Rabattverträgen verpuffen zu lassen! Ein Blick in andere Länder lässt da ja ebenfalls hoffen!

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