Welt-Parkinson-Tag 2018

Kann der Parkinson-Patient seine Arzneimittel überhaupt schlucken?

Stuttgart - 11.04.2018, 11:50 Uhr

Dysphagie: Ist die Tablette mörserbar? Worin kann der Parkinson-Patient die Tablette einrühren? (Foto: Nenov Brothers / stock.adobe.com)

Dysphagie: Ist die Tablette mörserbar? Worin kann der Parkinson-Patient die Tablette einrühren? (Foto: Nenov Brothers / stock.adobe.com)


Levodopa und Selegilin, Pramipexol, Biperiden: Mit Rezepten über diese Arzneimittel kommen Parkinson-Patienten in die Apotheke – oder ihre Angehörigen. Doch: Wie klappt überhaupt das Schlucken dieser Medikamente? Wie können Apotheker ihren Parkinson-Patienten mit Schluckstörungen und Dysphagie helfen?

Am heutigen Welt-Parkinson-Tag rückt die neurodegenerative Erkrankung Morbus Parkinson, die immerhin rund 220.000 Patienten in Deutschland trifft, in das Bewusstsein der Bürger. Vielleicht nicht von allen, aber zumindest von Patienten, deren Angehörigen, Ärzten, Apothekern und Interessierten.

Parkinson: Rigor, Tremor, Akinese – und Schluckstörungen

Woran denken Sie beim Parkinson-Syndrom zu allererst? Das Pharmakologiebuch lehrte uns im Studium: Rigor, Tremor, Akinese, posturale Instabilität. Und als Ursache: Der Untergang dopaminerger Neurone in der Substantia nigra.
Diese Kardinalsymptome dominieren fraglos das äußere Bild eines Parkinson-Patienten – doch auch auf feineren, nicht unmittelbar ins Auge fallenden Ebenen kämpfen Parkinson-Patienten mit den Folgen der neurodegenerativen Erkrankung.

Die motorischen Störungen treffen mitnichten nur die Skelettmuskulatur. In der Regel fällt Parkinson-Patienten ab einem bestimmten Krankheitsstadium auch das Schlucken schwer – von Nahrung, aber auch von Arzneimitteln. Parkinson trifft allermeist ältere Patienten, und mit zunehmendem Lebensalter steigt auch die Prävalenz der neurodegenerativen Erkrankung. Bei betagteren Patienten erfährt der Schluckvorgang bereits rein physiologisch eine Degeneration – und Parkinson verschärft diese altersbedingte Dysphagie noch zusätzlich.

Wie ändert sich der Schluckvorgang im Alter?

  • Muskelkraft und Muskelmasse nehmen ab,
  • Sensorik und Koordination verschlechtern sich,
  • reduzierte Elastizität des Bindegewebes.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Umgang mit Schluckstörungen – (k)ein Thema für Apotheker?

Wenn der Bissen im Hals stecken bleibt

Hilfsmittel für Patienten mit Dysphagie

Wenn’s nicht rutscht …

GeriaSan: Altersgerechte Darreichung für die Geriatrie

Wenn Festbeträge Neuentwicklungen ausbremsen

Was tun bei Arzneimittel-induzierter Dysphagie?

Schlucken als Qual

Komplexe Sachverhalte einfach erklärt – Folge 6: Schluckstörungen

Wenn’s nicht richtig rutscht

Wie die Einnahme von Arzneimitteln bei Schluckbeschwerden erleichtert werden kann

So flutscht es wieder

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.