- DAZ.online
- News
- Politik
- Fernbehandlung auch für ...
DocDirect startet in BaWü
Fernbehandlung auch für gesetzlich Versicherte
GKV-Patienten in den Regionen Tuttlingen und Stuttgart können sich ab kommendem Montag per Fernbehandlung behandeln lassen. Dann geht der Modellversuch DocDirect an den Start. Für Privatpatienten ist das im Ländle schon eine Zeitlang möglich. Es können sogar elektronische Rezepte ausgestellt werden, für gesetzliche Versicherte ist das derzeit noch nicht möglich.
Baden-Württemberg scheint seine Vorreiterrolle, was die Telemedizin angeht, zu behaupten. Bereits seit Sommer 2016 erlaubt die Berufsordnung der Ärzte in Baden-Württemberg Modellprojekte, um die Fernbehandlung zu erproben, denn eigentlich ist deutschen Ärzten die Fernbehandlung verboten. Seit Januar 2018 läuft ein Modellversuch, in dessen Rahmen privat Versicherte in den Genuss der Telemedizin kommen können. Ab kommenden Montag gibt es dann auch für GKV-Versicherte diese Möglichkeit – allerdings nur in den Regionen Stuttgart und Tuttlingen. Laut der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Baden-Württemberg startet das Projekt mit dem Namen „DocDirect“ mit 35 Ärzten – alle niedergelassen in Baden-Württemberg.
Es richte sich an gesetzlich Krankenversicherte in den beiden Regionen mit einem akuten Gesundheitsproblem, die ihre eigenen Haus- oder Fachärzte nicht erreichen können, so die KV. Softwareplattform und die Technik kommt von demselben Dienstleister, das auch hinter dem Projekt für die PKV-Versicherten steckt – TeleClinic. Weiter ist die TeleClinic bei DocDirect allerdings nicht involviert.
Mehr zum Thema
Baden-Württemberg
Vor-Ort-Apotheker und Ärzte testen das E-Rezept
Baden-Württemberg
Ärztekammer genehmigt erstmals Fernbehandlung
Rückruf innerhalb von 30 bis 40 Minuten
GKV-Versicherte, die ärztlichen Rat brauchen, können künftig von Montag bis Freitag zwischen 9 und 19 Uhr in einem Call-Center der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg anrufen, aber auch per App oder online ist die Kontaktaufnahme möglich. Geschulte Medizinische Fachangestellte erfassen die Daten und lassen sich die Symptome schildern. Dringende Fälle werden an die Notfallzentrale weitergeleitet. Für alle anderen wird ein „Ticket“ erstellt, das ein Tele-Arzt online über eine webbasierte Plattform aufrufen kann. In der Zwischenzeit geht es ins „virtuelle Wartzimmer“. Laut KV-Vorstandsvize Dr. Johannes Fechner ist das Ziel, dass die Patienten binnen 30 bis 40 Minuten einen Rückruf erhalten. Der Patient kann auch eigene Dokumente hochladen. Das könnte beispielsweise ein Foto sein, das einen Ausschlag zeigt, eine Röntgenaufnahme oder auch ein Arztbrief.
1 Kommentar
Telemedizin?
von Heiko Barz am 14.04.2018 um 12:06 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.