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Studie
Mehr als 100 Gramm Alkohol pro Woche verkürzen das Leben
Das tägliche Feierabendbier geht aufs Herz, fand ein internationales Forscherteam heraus. Wer mehr als zweieinhalb Liter Bier oder fünfeinhalb Gläser Wein pro Woche trinkt, riskiert kardiovaskuläre Ereignisse und einen früheren Tod. Experten fordern, die Richtwerte für den Alkoholkonsum zu senken.
Schon mäßiger Alkoholkonsum verkürzt die Lebenserwartung, lautet das Ergebnis einer internationalen Studie, welche vor kurzem im Lancet erschienen ist. Ein internationales Forscherteam wertete hierzu Daten von 83 prospektiven Untersuchungen aus 19 wohlhabenden Ländern aus.
In ihre Analysen flossen die Daten von rund 600.000 Menschen ein, die jeweils unterschiedliche Alkoholmengen regelmäßig konsumierten und keine bekannten kardiovaskulären Vorerkrankungen aufwiesen. Die Beobachtungszeit in den Einzelstudien betrug mindestens 1 Jahr und umfasste Informationen über Alter, Geschlecht, Tabakgebrauch, Diabetes sowie weitere kardiovaskuläre Risikofaktoren der Teilnehmer.
Wieviel Alkohol richtet welchen Schaden an?
Als Endpunkte wählten die Autoren die Gesamtmortalität sowie das Auftreten von kardiovaskulären Ereignissen, die sie in Zusammenhang mit der konsumierten Alkoholmenge setzten. Außerdem werteten die Forscher aus, welche Herz-Kreislauferkrankungen im Einzelnen auftraten wie beispielsweise Schlaganfall, Herzinfarkt, Herzinsuffizienz, koronare Herzkrankheit, tödliche Blutdruckkrisen und Aortenaneurysmen.
Thema: Sucht
Alkoholkonsum
Den Ergebnissen zufolge verkürzen mehr als 100 Gramm Alkohol pro Woche das Leben. Dies entspricht etwa zweieinhalb Liter Bier oder fünfeinhalb Gläser Wein. Die Forscher fanden bei diesem Zusammenhang eine Dosisabhängigkeit und berechneten in einer Modellrechnung den Einfluss des Alkoholkonsums auf die Lebenserwartung eines Vierzigjährigen. Demnach sterben Menschen, die zwischen 100 und 200 Gramm Ethanol pro Woche zu sich nehmen, 6 Monate früher als bei einem Konsum von weniger als 100 Gramm. Ab einer Menge von 350 Gramm pro Woche, was etwa achtzehn großen Bieren* entspricht, verkürzt sich die Lebenserwartung sogar um vier bis fünf Jahre. Die Ergebnisse betrafen Frauen und Männer jeweils im gleichen Ausmaß.
Mehr Schlaganfälle – weniger Herzinfarkte
Bei der Auswertung der kardiovaskulären Ereignisse zeigte sich ein differenziertes Bild. So stieg mit der getrunkenen Alkoholmenge das Risiko, einen Schlaganfall, Herzinsuffizienz, eine tödliche Blutdruckkrise, ein tödliches Aortenaneurysma zu erleiden oder an koronarer Herzkrankheit ohne Herzinfarkt zu erkranken. Dagegen war das Risiko für Herzinfarkt unter den Teilnehmern, die mehr als 100 Gramm Alkohol pro Woche tranken um 6 Prozent geringer. Die Assoziation war dabei für nicht-tödliche Herzinfarkte ausgeprägter als für die fatalen Fälle.
„Dies lässt sich dadurch erklären, dass Alkohol zwar grundsätzlich positive Effekte auf das Lipidprofil hat, jedoch zu einer Steigerung des Blutdrucks führt. Die Blutdruckerhöhung wirkt sich dabei ungünstig vor allem auf das Schlaganfallrisiko aus“, erläuterte der Mit-Autor und Epidemiologe Peter Willeit diesen Befund in einer Pressemitteilung.
3 Kommentare
Rechnen unter Alkoholeinfluß?
von TutnixzurSache am 27.09.2019 um 10:56 Uhr
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Mengenlimitirung der Gläser, Flaschen und Dosen.
von joachim lucas am 16.08.2018 um 22:00 Uhr
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Alkohol limitieren
von Johannes Reinders am 15.04.2018 um 15:11 Uhr
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