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Sylvia Gabelmann (Linke) zum Hennrich-Vorschlag
„Das ist ein Kniefall vor dem Versandfreund Jens Spahn“
Der CDU-Arzneimittelexperte Michael Hennrich rückt vom Rx-Versandverbot ab und setzt im Versandhandelskonflikt künftig auf Vertragslösungen zwischen den EU-Versendern. Die Linken-Arzneimittelexpertin und Apothekerin Sylvia Gabelmann hat dafür kein Verständnis, sie bezeichnet die Lösung als einen „Kniefall vor dem Versandfreund Jens Spahn“. Sie befürchtet eine massenweise Abwanderung in Richtung Versandhandel.
In einem DAZ.online-Interview hatte Michael Hennrich (CDU) seinen Kurswechsel im Versandhandelskonflikt so begründet: „Alle Beteiligten müssen jetzt aus ihren Schützengräben und beim Arzneimittel-Versandhandel darüber nachdenken, wie wir zu einer vernünftigen Lösung kommen. Ein Aussitzen hilft uns nicht weiter. Wir müssen umdenken und neue Wege finden.“ Einen solchen „neuen Weg“ hat der CDU-Politiker bereits im Visier: Er schlägt vor, dass Kassen und EU-Versender künftig gesonderte Versorgungsverträge abschließen, in denen auch die Honorarhöhe festgeschrieben wird. Die Einsparungen aus diesen Verträgen sollen die Kassen dann direkt in den Apothekenmarkt umleiten, um die Versorgungsstruktur aufrecht zu erhalten.
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CDU-Arzneimittelexperte Michael Hennrich
„Wir müssen beim Rx-Versandverbot umdenken und neue Wege finden“
Die Linken-Politikerin Sylvia Gabelmann hat kein Verständnis dafür, warum Hennrich nun vom Verbot abrückt. Gegenüber DAZ.online sagte sie: „Erst klopft sich die Union für das vereinbarte RX-Versandverbot auf die Schulter und dann lässt sie es fallen, bevor es einen ernsthaften Umsetzungsversuch gab. Ich betrachte das als Wahlbetrug und einen vorauseilendem Kniefall vor dem bekannten Versandfreund Jens Spahn.“
Gabelmann war über die NRW-Landesliste der Linken bei der Bundestagswahl 2017 ins Parlament eingezogen. Sie ist derzeit die einzige Apothekerin im Bundestag und in der Linksfraktion zuständig für Arzneimittel- und Apothekenthemen. Wie ihre Vorgängerin Kathrin Vogler setzt sich auch Gabelmann für das Rx-Versandverbot ein. Die Hennrich-Alternative lehnt sie ab: „Die von CDU-Spezialist Michael Hennrich präsentierte Alternative überzeugt mich in keiner Weise. Wenn Krankenkassen mit ausländischen Versendern Selektivverträge abschließen, geraten die Präsenzapotheken noch mehr unter Druck als im status quo. Man wird es kaum verhindern können, dass die Krankenkassen den Versicherten Vorteile anbieten, damit diese im verbilligten Versand bestellen, statt in die Apotheke vor Ort zu gehen.“
15 Kommentare
Wie wohltuend....s.unten
von Heiko Barz am 25.04.2018 um 13:28 Uhr
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Zusammenfassung
von Karl Friedrich Müller am 25.04.2018 um 12:07 Uhr
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Der Anstrich macht´s oder Die Folgen des Wahlbetrugs
von Bernd Jas am 25.04.2018 um 1:25 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten
AW: Der Anstrich macht´s oder Die Folgen
von Dr Schweikert-Wehner am 25.04.2018 um 6:51 Uhr
AW: Der Anstrich macht´s oder Die Folgen
von Karl Friedrich Müller am 25.04.2018 um 11:57 Uhr
Glatter Betrug schon vor jeder Verhandlung über RX
von Ratatosk am 24.04.2018 um 19:07 Uhr
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Plan B
von Dr Schweikert-Wehner am 24.04.2018 um 18:56 Uhr
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AW: Plan B
von Christiane Patzelt am 24.04.2018 um 19:15 Uhr
Verraten und Verkauft
von Anita Peter am 24.04.2018 um 17:29 Uhr
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AW: Wirklich verraten und verkauft?
von Wolfgang Müller am 24.04.2018 um 21:24 Uhr
AW: Antwort @Wolfgang Müller
von gabriela aures am 24.04.2018 um 22:00 Uhr
Wie wohltuend!
von Christiane Patzelt am 24.04.2018 um 16:15 Uhr
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AW: ABDA
von Dr. Schweikert-Wehner am 24.04.2018 um 17:33 Uhr
AW: Wie wohltuend
von Heiko Barz am 24.04.2018 um 18:10 Uhr
AW: Wie wohltuend
von Bernd Jas am 25.04.2018 um 1:00 Uhr
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