- DAZ.online
- News
- Politik
- Mehr Umsatz, weniger ...
DAV-Wirtschaftsforum 2018
Mehr Umsatz, weniger Packungen, Betriebsergebnis nahezu stabil
Wie steht es um die wirtschaftliche Situation der Apotheken in Deutschland? Beim diesjährigen Wirtschaftsforum in Potsdam gab es die Antworten. 2017, das Jahr nach dem EuGH-Urteil zur deutschen Arzneimittelpreisbindung, war geprägt von einer auffälligen Dynamik im europäischen Versandhandelsmarkt. Inwiefern sich diese Entwicklungen auf die Vor-Ort-Apotheken auswirken, stellten Claudia Korf und Dr. Eckart Bauer in ihrem Bericht vor.
Jedes Jahr präsentiert der Deutsche Apothekerverband (DAV) beim Wirtschaftsforum – 2018 bereits zum 55. Mal vom DAV initiiert – die Wirtschaftszahlen des jeweiligen Vorjahres. Die Daten sind stets aktuell, die Trends selten überraschend. Und doch konnten Claudia Korf, ABDA-Geschäftsführerin Ökonomie, und Dr. Eckart Bauer, Abteilungsleiter Wirtschaft und Soziales, ihre Zuhörer aus Standespolitik, Großhandel, Industrie und Fachmedien auf einige interessante Entwicklungen im Markt aufmerksam machen. Und diese stehen durchaus im Einklang mit der aktuellen gesundheitspolitischen Stimmung in der Apothekerschaft.
Umsatzsteigerungen von den Betriebsergebnissen entkoppelt
Rund 2,3 Millionen Euro setzten die Apotheken 2017 durchschnittlich um, vor 15 Jahren war es noch eine Million Euro weniger. Somit ist der Umsatz der durchschnittlichen Apotheke um rund 70 Prozent angestiegen. Auch wenn der Aufwärtstrend seit Jahren anhält, beobachtet man gleichzeitig eine Spreizung zwischen „großen“ und „kleinen“ Betriebsstätten. Bauer weist daraufhin, dass fast 62 Prozent der Apotheken unter dem Durchschnittswert liegen.
Beim Blick auf die Kostenstrukturen zeigt sich, dass die Umsatzsteigerungen nicht zwangsläufig mit einer Verbesserung der wirtschaftlichen Situation der Apotheken einhergeht. So müssen rund drei Viertel des Netto-Umsatzes für den Wareneinsatz aufgebracht werden. Während die sonstigen steuerlich abzugsfähigen Kosten seit Jahren abnehmen, stagnieren die Personalkosten seit mehr als 15 Jahren zwischen zehn und elf Prozent des Umsatzes. Gemessen am Rohgewinn betrug der Personalkostenanteil 2017 rund 45 Prozent.
Das Betriebsergebnis lag 2017 bei durchschnittlich 143.543 Euro, das entspricht rund sechs Prozent des Netto-Umsatzes. 2003 betrug der Anteil noch etwa acht Prozent. Das führte zu einem durchschnittlichen Betriebsergebnis von 112.541 Euro. Wurden 2003 nur etwa 40 Prozent des Betriebsergebnisses durch die Versorgung der gesetzlich Krankenversicherten erwirtschaftet, waren es 2017 rund 60 Prozent.
3 Kommentare
Umsätze steigen -
von gabriela aures am 25.04.2018 um 21:00 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Umsatzbewertungen des DAV
von Heiko Barz am 25.04.2018 um 19:31 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Umsatzbewertungen des DAV
von Armin Edalat am 26.04.2018 um 0:31 Uhr
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.