Bundestag

Apotheker startet Petition für das Rx-Versandverbot

Stuttgart - 09.05.2018, 11:30 Uhr

Mit einer online-Petition möchte Apotheker Christian Redmann dem Rx-Versandverbot auf die Sprünge helfen. (Foto:  georgejmclittle / stock.adobe.com)                                  

Mit einer online-Petition möchte Apotheker Christian Redmann dem Rx-Versandverbot auf die Sprünge helfen. (Foto:  georgejmclittle / stock.adobe.com)                                  


Das Verbot des Versandes mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln steht nicht ganz oben auf der Prioritätenliste der Regierung. Wann oder ob es überhaupt auf die Tagesordnung kommt, ist völlig unklar. Christian Redmann, Apotheker aus Ebermannstadt, wollte sich nicht damit abfinden, abzuwarten und der Dinge zu harren. Er hat eine Petition für das Rx-Versandverbot an den Deutschen Bundestag gestartet.

Seit dem EuGH-Urteil zur Rx-Preisbindung mehrere Petitionen haben sich mit dem Arzneimittel-Versandhandel beschäftigt. So startete beispielsweise am 22. Februar 2018 eine, in der der Deutsche Bundestag aufgefordert wurde, zu beschließen, dass der Versandhandel von verschreibungspflichtigen Medikamenten erhalten bleiben soll. Bereits etwas länger als ein Jahr zuvor gab es eine Petition mit dem gleichen Ziel. Beide scheiterten. 91 beziehungsweise 1568 Unterstützer unterzeichneten.

Seit dem gestrigen Montag gibt es eine weitere Petition – und zwar diesmal eine, die sich für das Rx-Versandverbot einsetzt. Sie ist überschrieben mit dem Titel „Versandhandelsverbot für rezeptpflichtige Arzneimittel - Stellungnahme zum Koalitionsvertrag“. Die Forderung: einerseits das klare Bekenntnis des amtierenden Bundesgesundheitsministers Jens Spahn (CDU) zum Koalitionsvertrag und andererseits die zeitnahe Umsetzung des Verbots unter Ausschöpfung aller (europa-)rechtlichen Möglichkeiten.

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„Apothekerschaft seit dem EuGH-Urteil in existenziellen Nöten“

Im Petitionstext heißt es, dass sich die deutsche Apothekerschaft seit der Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs zur Gültigkeit der Arzneimittelpreisverordnung für rezeptpflichtige Arzneimittel in existenziellen Nöten befinde. Das gefährde in Zukunft die gesamte deutsche Gesundheitsversorgung durch Apotheken vor Ort.

Das Versandverbot rezeptpflichtiger Arzneimittel sowie die Durchsetzung der Gültigkeit der Arzneimittelpreisverordnung auch für ausländische Versender stellt nach Ansicht des Inititators die einzige Option dar, die sichere, redundante und qualitativ hochwertige Versorgung der Patientenschaft in all ihren Belangen (Individualrezepturen, Nacht- und Notdienste insbesondere an Sonn- und Feiertagen, Spezialversorgungen wie die palliative Versorgung) aufrechtzuerhalten, zu sichern und damit dem gesetzlich verankerten Versorgungsauftrag nachzukommen.



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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2 Kommentare

Wählerstimmen

von Holger am 13.05.2018 um 18:39 Uhr

Nicht falsch verstehen - ich bin auch FÜR ein Rx-Versandverbot, wenngleich nicht aus wirtschafltichen Gründen, sondern wegen der Arzneimittelsicherheit. Aber könnte es sein, dass die Trump-Entscheidung dem Protagonisten ein paar Millionen Wählerstimmen bringt, während ein Rx-Versandverbot einen deutschen Gesundheitsminister per saldo sogar Wählerstimmen kosten würde? Wir sind halt ne kleine Gruppe ... die dann auch noch in der Bevölkerung als wohlhabend gilt.

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Wahlversprechen

von Conny am 09.05.2018 um 12:45 Uhr

Trump kündigt den Atomdeal mit dem Iran. Eines seiner zentralen Wahlversprechen. Der Michel staunt. Bei uns unmöglich, denn dann käme ja das RX-Versandverbot.

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