- DAZ.online
- News
- Apotheke
- Ibu 600 fehlt – und ...
Auf Zentiva sind die Apotheker derzeit nicht gut zu sprechen. Erst gab es Ärger mit Ramilich 5 mg, jetzt schon seit einer Weile mit Ibuflam 600. Und auch die Erinnerungen an den Novaminsulfon-Engpass sind noch nicht verblasst. All diese Präparate sind Rabattartikel vieler Kassen. Wann entspannt sich die Lage wieder? DAZ.online hat nachgefragt.
„Ibuprofen 600 noch immer knapp“ – das meldete DAZ.online vor gut einem Monat. Lieferschwierigkeiten bestätigen damals die zum Teva-Konzern gehörenden Pharmaunternehmen AbZ und Ratiopharm. Betroffen waren vor allem die 600 mg Packungen. Dahinter stecke Rohstoffknappheit, hieß es. Der Engpass zog Kreise. Die Nachfrage bei anderen Anbietern stieg – auch bei der Sanofi-Tocher Zentiva. Deren Ibuflam ist laut DeutschemArztPortal Rabattartikel für fast 71.000.000 gesetzlich Versicherte in Deutschland. Das heißt nahezu alle deutschen Krankenkassen sind Vertragspartner. So waren bereits Ende April einzelne Packungsgrößen von Ibuflam 600 knapp – und sind es immer noch. Durch Lieferverzögerungen und gestiegenen Bedarf insbesondere im Klinikgeschäft, der durch Engpässe bei Wettbewerbern entstanden ist, ergäben sich kurzzeitige Lieferengpässe, erklärt Zentiva-Mutter Sanofi auf Nachfrage von DAZ.online.
Mehr zum Thema Ibuprofen-Engpässe
Entspannung ab Juni
Vom Großhandel ist zu hören, dass es derzeit bei der 50er Packung ganz schlecht aussehe. Die 20er Packung sei knapp. Bei der 100er und der 10er sei die Lage noch ganz gut. Apotheker berichten, dass beim Großhandel so gut wie nichts zu bekommen ist, Zentiva selbst aber liefern könne. Erst ab Juni dürfte sich die Situation verbessern, heißt es seitens Zentiva.
Die Apotheker ärgert es. Bedeutet doch der Ausfall eines Rabattpartners meist Mehraufwand, selbst wenn Alternativen zur Verfügung stehen: Dokumentation sowie die Erklärung des Wechsels bei Daueranwendern. Auf Zentiva ist das Apothekenpersonal in diesem Zusammenhang ohnehin nicht gut zu sprechen. So ist der Engpass bei Ramilich 5 mg noch nicht vergessen und auch als Novaminsulfon vor eineinhalb Jahren knapp war, war es die Sanofi-Tochter, die nicht liefern konnte.
Was sagt die AOK?
Die AOK, die mit Zentiva sowohl für Ibuprofen als auch für Ramipril exklusive Rabattvereinbarungen hat, sah zumindest beim Ramipril-Engpass die Sache entspannt. „Aufgrund der im Markt verfügbaren, ohne Qualitätsabstrich austauschbaren Alternativen bestand zu keiner Zeit ein Versorgungs-, sondern allenfalls ein Transparenzproblem.“ In diesem Punkt sieht die AOK Baden-Württemberg auch tatsächlich Handlungsbedarf: Nur, wenn erkennbar werde, welche Mengen einer bestimmten Arzneimittelpackung bei Hersteller, Großhandlungen und Apotheken vorgehalten werden, könne falsche Panikmache vermieden und auf tatsächliche Versorgungsaspekte fokussiert werden, heißt es gegenüber DAZ.online. Einen Zusammenhang zwischen exklusiven Rabattverträgen und den Lieferproblemen gibt es nach Ansicht der AOK nicht.
2 Kommentare
lieferschwierigkeiten von ibu600
von drach am 30.08.2018 um 14:00 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Komisch
von Andreas Dömling am 25.05.2018 um 15:32 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.