Großhandel

Gehe trifft Politiker und will 26 Cent mehr pro Packung

Berlin - 30.05.2018, 14:30 Uhr

Gehe-Niederlassungsleiter Markus Kirchhoff und CDU-Politiker Tino Sorge in der Magdeburger Gehe-Niederlassung. (Foto: Gehe)

Gehe-Niederlassungsleiter Markus Kirchhoff und CDU-Politiker Tino Sorge in der Magdeburger Gehe-Niederlassung. (Foto: Gehe)


Die politischen Bemühungen des Großhändlers Gehe wirken: Nach den beiden Gesundheitspolitikerinnen Karin Maag (CDU) und Martina Stamm-Fibich (SPD) hat nun auch der CDU-Gesundheitsexperte Tino Sorge eine Gehe-Niederlassung besucht. Im Anschluss des Treffens teilte der Großhändler mit, dass man die Erhöhung des Großhandels-Fixums von derzeit 70 auf 96 Cent fordere – ein Betrag, der bereits aus dem Honorar-Gutachten des Wirtschaftsministeriums bekannt ist.

Der Stuttgarter Großhändler Gehe hat seine Bemühungen in den Bereichen Politik und Öffentlichkeitsarbeit in den vergangenen Monaten erheblich verstärkt. In der Stuttgarter Firmenzentrale wurde ein neuer Pressesprecher eingestellt, in Berlin arbeitet für die Gehe nun eine eigene Gesundheitspolitik-Expertin, die den Kontakt zur Bundespolitik pflegen soll. Immer wieder fährt auch Firmenchef Peter Schreiner durch Deutschland, besucht Niederlassungen, spricht mit Lokal- und Bundespolitikern und repräsentiert die Gehe auf Veranstaltungen.

Die neue PR-Strategie wirkt: Schon vor einigen Wochen besuchten Karin Maag, die gesundheitspolitische Sprecherin der Unionsfraktion im Bundestag, und Martina Stamm-Fibich, Berichterstatterin für Arzneimittelthemen der SPD-Bundestagsfraktion, die Gehe-Zentrale und eine bayerische Niederlassung. Beide Politikerinnen erklärten anschließend, sie sähen Handlungsbedarf. Stamm-Fibich sprach sogar davon, dass sie die „geringen Margen“ des Großhandels überrascht hätten.

Am gestrigen Dienstag dann der nächste öffentlichkeitswirksame Erfolg für die Gehe: Der CDU-Gesundheitsexperte Tino Sorge aus Magdeburg besuchte eine Gehe-Niederlassung, um sich über den Großhandel zu informieren. Sorge gilt in seiner Bundestagsfraktion als junger, aufstrebender Nachwuchspolitiker – während der Koalitionsverhandlungen war er auch als neuer gesundheitspolitischer Sprecher gehandelt worden. Diskutiert wurde laut einer Gehe-Mitteilung unter anderem über die „starke Veränderung des Arzneimittelmarktes“. Konkret ging es um die Zunahme der hochpreisigen Arzneimittel sowie die zunehmenden Probleme für die Großhändler beim Bezug der Medikamente. Weitere Themen waren laut Gehe: Die Rabattverträge, die Personal-, Dokumentations- und Transportkosten, die durch die Umsetzung europäischer wie nationaler Regulierungen angestiegen sind.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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