Landversorgung

Zwei weitere digitale Rezeptsammelstellen vor der Eröffnung

Berlin - 30.05.2018, 12:30 Uhr

In Baden-Württemberg und in Rheinland-Pfalz sollen schon bald zwei weitere digitale Rezeptsammelstellen in Betrieb genommen werden. (Foto: Schelbert)

In Baden-Württemberg und in Rheinland-Pfalz sollen schon bald zwei weitere digitale Rezeptsammelstellen in Betrieb genommen werden. (Foto: Schelbert)


Die Apothekerverbände und -kammern bauen das Projekt „digitale Rezeptsammelstelle“ aus. Nach der Eröffnung der ersten beiden in Baden-Württemberg und im Saarland sollen nach Informationen von DAZ.online nun schon bald zwei weitere hinzukommen – eine in Rheinland-Pfalz sowie eine zweite in Baden-Württemberg. Zumindest im Ländle scheint die Ortschaft auch schon festzustehen.

Das Projekt der digitalen Rezeptsammelstellen ist kein unwichtiges für die Apotheker: Die Standesvertretungen erhoffen sich damit nicht nur eine Arbeitserleichterung für die Kollegen, die eine Sammelstellen betreiben, sondern auch eine öffentlichkeitswirksame Strahlkraft. Sinngemäß wollen die Apotheker mitteilen: Auch wir können digital!

Dementsprechend wurden die Eröffnungen der ersten beiden digitalisierten Sammelstellen in Baden-Württemberg auch verkauft: Schon auf der Expopharm präsentierte Fritz Becker, Präsident des LAV Baden-Württemberg, das Gerät, das von der VSA stammt. Wenige Monate später, im Januar dieses Jahres, wurde das Gerät dann in der Ortschaft Neidlingen in Betrieb genommen. Zeitgleich eröffnete auch im Saarland eine digitale Rezeptsammelstelle, die vom Apothekenrechenzentrum Darmstadt gebaut wurde und dort von Kammerpräsident Manfred Saar betrieben wird.

Dem Vernehmen nach soll von beiden Gerätetypen (VSA und ARZ Darmstadt) nun jeweils ein weiterer in Betrieb genommen werden. Erstmals soll es in Rheinland-Pfalz eine digitale Rezeptsammelstelle geben – Verband und Kammer arbeiten dort mit dem ARZ Darmstadt zusammen. Ein Verbandssprecher bestätigte gegenüber DAZ.online, dass eine Eröffnung in Planung sei. Ein Ort oder ein Eröffnungsdatum stünden aber noch nicht fest. Aus der Kammer hieß es, dass man derzeit noch mit der Landesdatenschutzbehörde in Kontakt stehe – eine zeitnahe Antwort stehe aus. Was den Ort betrifft, erklärte eine Kammersprecherin, dass für die Eröffnung der digitalen Sammelstelle die gleichen Voraussetzungen gelten wie für die Briefkasten-Lösung.

In jedem Fall steht die Kammer hinter dem Projekt. Die Sprecherin erklärte: „Die Kammer steht technischen Neuerungen, so auch der Implementierung ‚digitaler Rezeptsammelstellen‘, positiv und offen gegenüber. Eine Bewertung zur Frage, inwieweit eine Verbesserung der Versorgung damit einhergeht, lässt sich jedoch zu diesem Zeitpunkt nicht treffen. Eine Vereinfachung von Arbeitsabläufen für den oder die betreibenden Apotheker einer solchen Stelle wird aber sehr wahrscheinlich sein.“



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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2 Kommentare

Kammerpräsident und "seine" Sammelstelle

von Heiko Barz am 30.05.2018 um 21:15 Uhr

So wird das aber nichts mit dem Recht der Patienten auf freie Apothekenwahl. Als Kammerpräsident hätte ich mich im übrigen bei der Vergabe der Sammelstelle etwas zurückgehalten. Dass es dort so wenig Interesse der umliegenden Apotheken an diesem System gibt, kann ich nicht nachvollziehen.
Wie sagt man im Ländle: es hat ein Gschmäckle!

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Nichts hindert

von Christiane Patzelt am 30.05.2018 um 13:25 Uhr

DocMorris, genau so einen Apparat direkt neben meine Apotheke zu stellen. Klärt bitte rechtlich,was und wer darf!

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