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Nach dem Schiedsstellenbeschluss zur Hilfstaxe
VZA lädt Zyto-Apotheker zum Krisentreffen
Viele Zytostatika herstellende Apotheken fühlen sich massiv bedroht: Nicht nur der Strafprozess gegen den Bottroper Zyto-Apotheker sorgt für unschöne Schlagzeilen, die auf die Branche ausstrahlen. Vor allem die von der Schiedsstelle zu Jahresbeginn beschlossenen neuen Preise in der Anlage 3 der Hilfstaxe machen ihnen zu schaffen. Der Verband Zytostatika herstellender Apothekerinnen und Apotheker lädt nun für den 13. Juni alle Zyto-Apotheken zum Krisentreffen.
Der Verband Zytostatika herstellender Apothekerinnen und Apotheker (VZA) betrachtet mit Sorge, welche Probleme die Umsetzung der neuen Anlage 3 der Hilfstaxe bereitet. Im Januar hatte die Schiedsstelle um Dr. Rainer Hess die Abrechnungspreise für parenterale Zubereitungen aus Fertigarzneimitteln in der Onkologie neu festgelegt – in Form neuer Rabattsätze und rückwirkend zum 1. November 2017. Bei den Apothekern, die von dem Beschluss betroffen sind, kam dieser gar nicht gut an. Der Deutsche Apothekerverband (DAV) schlug mit Unterstützung des VZA den Rechtsweg gegen die Schiedsstelle ein – eine Entscheidung des Landessozialgerichts Berlin-Brandenburg steht bislang aus.
Ende April hatte sich die Mitgliederversammlung des DAV mit der Hilfstaxe befasst und eine mögliche (teilweise) Kündigung der Anlagen beraten. Beschlossen wurde jedoch, zunächst wieder in Verhandlungen mit dem GKV-Spitzenverband – also dem Vertragspartner des DAV bei der Hilfstaxe – einzutreten. Dazu wurden Fristen gesetzt, nach deren fruchtlosem Ablauf eine Kündigung erfolgen soll.
Alle Zyto-Apotheken sind geladen
Auch der VZA hatte vom DAV gefordert, die Hilfstaxe zu kündigen – und zwar eben jene Anlage 3. Nachdem dies nun nicht zum 30. Juni 2018 geschehen ist, ruft der Verband zum Krisentreffen in Form einer außerordentlichen und fachöffentlichen Mitgliederversammlung nach Frankfurt. Ausdrücklich alle Apotheken, die sich mit der Zytostatika-Herstellung befassen, sind eingeladen – nicht nur VZA-Mitglieder. VZA- Präsident Dr. Klaus Peterseim erklärt: „Es geht uns darum, die Kräfte zu bündeln und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.“
Denn die Fragen und Probleme seit dem Schiedsspruch und dem weiteren Vorgehen nehmen Peterseim zufolge weiter zu. Es müsse Klarheit geschaffen werden, wie es kurzfristig weitergehen soll, um die flächendeckende ambulante Patientenversorgung mit parenteralen Zubereitungen zu sichern.
Der VZA will bei dem Treffen einen Sachstandsbericht geben und über seine derzeitigen Aktivitäten berichten, „um die aktuell gültige, inhaltlich fehlerhafte und wirtschaftlich unzumutbare Hilfstaxe zu überwinden“. Dabei geht es laut Peterseim um die langfristigen Perspektiven der herstellenden Apotheken und eine dauerhafte Sicherung der Wirtschaftlichkeit. Die derzeitige Praxis mache die Herstellung von Zytostatika zum Verlustgeschäft. „Es ist dringend erforderlich, Schaden von den Apotheken abzuwenden“, sagt Peterseim. „Keinem Patienten hilft es, wenn die Apotheken draufzahlen und ruiniert werden.“
Das Krisentreffen wird am Mittwoch, dem 13. Juni 2018, 15.30 Uhr in Frankfurt am Main (Steigenberger Airport-Hotel, Unterschweinstiege 16) stattfinden. Formlose Anmeldungen nimmt die VZA-Geschäftsstelle entgegen.
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