Großhandelshonorar

So begründet die Gehe ihre Honorarforderung

Berlin - 01.06.2018, 17:15 Uhr

Der Großhändler Gehe fordert von der Politik eine Honorarerhöhung um 26 Cent. Wie begründet das Unternehmen diese Forderung? (Foto: Gehe)

Der Großhändler Gehe fordert von der Politik eine Honorarerhöhung um 26 Cent. Wie begründet das Unternehmen diese Forderung? (Foto: Gehe)


Dass nicht nur die Apotheken sondern auch der Großhandel von der Politik eine Honorarerhöhung fordert, ist bekannt. Erstmals hat die Gehe nun aber öffentlich gemacht, wie hoch die Forderung ist: 26 Cent pro Packung will der Großhändler mehr haben. Gegenüber DAZ.online begründet das Unternehmen das mit steigenden Kosten und sinkenden Margen.

Nach einem Treffen mit dem CDU-Gesundheitspolitiker Tino Sorge erklärte Gehe-Chef Peter Schreiner in der vergangenen Woche: „Eine Anpassung ist unerlässlich, um kurzfristig auf veränderte Rahmenbedingungen reagieren und eine optimale Arzneimittelversorgung in Deutschland sicherstellen zu können. Daher fordern wir eine Erhöhung des Festzuschlags auf 96 Cent pro Packung bei gleichbleibendem variablen Anteil.“ Zur Erinnerung. Derzeit erhalten die Großhändler pro gelieferter Packung 70 Cent plus einer prozentualen Marge von 3,15 Prozent, die allerdings gedeckelt ist.

DAZ.online hat beim Stuttgarter Pharmahändler nachgefragt, warum die Bemühungen um die Anpassung des Honorars jetzt forciert werden. Die Gehe legte zunächst eine Grafik des Großhandelsverbandes Phagro vor, nach der die GKV-Einnahmen seit 2010 um 33 Prozent, das Bruttoinlandsprodukt um 26,5 Prozent und die Tariflöhne im Großhandel um 19 Prozent gestiegen sind – im gleichen Zeitraum ist die Großhandelsvergütung demnach aber um mehr als 6 Prozent gesunken.

Ein Sprecher sagte dazu: „Die Kosten für den Pharmagroßhandel sind in den vergangen Jahren stetig gestiegen, bei zugleich sinkenden Margen in der Branche. Grund für die gestiegenen Kosten sind vor allem die Umsetzung europäischer sowie nationaler Regulierungen wie den GDP- sowie FMD-Guidelines. Diese ziehen höhere Personal-, Verwaltungs- und Transportkosten mit sich. Die Politik hat in der Vergangenheit die Vergütung des Pharmagroßhandels jedoch nicht an die steigenden Kosten angepasst, sondern Vergütungen gekürzt.“



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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