Gastkommentar von Apotheker Patrick Kwik

An Veränderungen muss man arbeiten

Berlin - 05.06.2018, 17:45 Uhr

Patrick Kwik und der Arbeitskreis Digitalisierung des LAV-Baden-Württemberg bewerten digitale Lösungen vor allem nach ihrer Praxistauglichkeit in der Apotheke. (Foto: Kwik)

Patrick Kwik und der Arbeitskreis Digitalisierung des LAV-Baden-Württemberg bewerten digitale Lösungen vor allem nach ihrer Praxistauglichkeit in der Apotheke. (Foto: Kwik)


Anlässlich der DAZ.online-Themenwoche zur Digitalisierung lohnt sich auch ein Blick in die Regionen: Was unternehmen die Apothekerverbände und -kammern in dieser Angelegenheit? Einen besonderen Fokus legt der Landesapothekerverband Baden-Württemberg darauf, wie die Apotheken mit digitalen Technologien umgehen sollen. Der Verband hat vor etwa einem Jahr einen bundesweit einmaligen Arbeitskreis zu dem Thema ins Leben gerufen. Apotheker und LAV-Vorstandsmitglied Patrick Kwik zieht eine Bilanz.

Der Arbeitskreis Digitalisierung beim Landesapothekerverband Baden-Württemberg (LAV), der in dieser Form ein Unikat bei Apothekerverbänden ist, besteht jetzt fast ein Jahr. Als zuständiges Vorstandsmitglied beim LAV, der ich den zehnköpfigen Arbeitskreis zu leiten habe, kann ich eine erste positive Bilanz ziehen. Gleichzeitig steht aber auch fest: Es wird noch viel Arbeit auf dieses Gremium zukommen.

Know-How „Aus der Praxis – für die Praxis“ 

Gestartet ist der Arbeitskreis mit der Frage, um welche Themen man sich kümmern wolle und welche Inhalte es zu erarbeiten gibt. Sofort waren wir uns einig, dass wir keine Doppelstrukturen aufbauen wollen. Themen, die andernorts bearbeitet werden, brauchen wir nicht noch einmal zu besetzen. Zweitens waren wir uns einig, dass wir als Apothekerinnen und Apotheker nicht die Aufgabe haben, selber technische Lösungen zu entwickeln. Der technische Sachverstand und die Erfahrung in der eigenen Offizin, die bei jedem Mitglied des Arbeitskreises vorhanden ist, sollten viel eher dazu genutzt werden, den schier unüberschaubaren Markt von Apps, Applikationen, Programmen, Hardware, Software und Dienstleistungen aufmerksam zu beobachten und Bereiche zu entdecken, die für den tatsächlichen Einsatz entweder in der Apotheke oder aber auch für den Verband sinnvoll sein könnten. Darüber hinaus will der Arbeitskreis Anwendungen und Erfahrungen an die Mitglieder des LAV weitergeben. „Aus der Praxis – für die Praxis“ lautet hier das Motto. Letztlich dienen die Gedanken, die sich der Arbeitskreis macht, aber auch der Vorstandsarbeit. Denn auch in der Verbandsführung gibt es nahezu kein Thema, das nicht auch mit Fragen der Digitalisierung verknüpft ist.


Wir brauchen Werkzeuge, die in der gesamten Branche sinnvoll eingesetzt werden können

 Apotheker und LAV-Vorstandsmitglied Patrick Kwik


Das praxisrelevante Themenspektrum reicht dabei von Programmen zur Personaleinsatzplanung über Tools zur Arzneimittelvorbestellung bis hin zur Frage, wo man für die Bebilderung der eigenen Internetseite möglichst kostenfreie und gleichzeitig lizenzrechtlich einwandfreie Bilder herbekommen kann. Unsere Erfahrungen münden hier in der Regel in redaktionelle Beiträge, die wir in der LAV-Mitgliederzeitschrift „LAV-Nachrichten“ veröffentlichen und auch online verfügbar halten. Der Arbeitskreis will aber darüber hinaus – sozusagen auf dem Rückwärtskanal – Ansprechpartner für die Mitglieder des LAV für deren Digitalisierungsfragen sein. Das ist vor allem in solchen Projekten sinnvoll, die verpflichtend in der Apotheke umzusetzen sind. Hier ist etwa die Anbindung der Apotheke an das Projekt securPharm beispielhaft zu nennen, die wir im Sommer und Herbst mit Webinaren, Präsenzveranstaltungen und auch mit einer Art Hotline unterstützen werden. Auch wenn wir wissen, dass die Systemhäuser in unseren Apotheken alles daran setzen werden, die technische Implementierung optimal zu gestalten, so gehen wir davon aus, dass es zahlreiche Fragen zum tatsächlichen Umgang mit securPharm geben wird. Hier wollen wir ganz aktiv unterstützen.



Patrick Kwik, Apotheker
redaktion@daz.online


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