Initiative zur Arzneimittelsicherheit

Apotheker in Mittelfranken prüfen Arzneimittel-Mix

Berlin - 05.06.2018, 07:00 Uhr

Christine Brummer, Pressesprecherin der AOK in Nürnberg, BAV-Vorsitzender Dr.
Hans-Peter Hubmann,  AOK-Beratungsapothekerin Dr. Sonja Wunder und Dr. Veit Wambach, Vorsitzender des
Gesundheitsnetzes QuE Nürnberg  werben für ihre gemeinsame Initiative zur Arzneimittelsicherheit. (Foto: AOK)

Christine Brummer, Pressesprecherin der AOK in Nürnberg, BAV-Vorsitzender Dr. Hans-Peter Hubmann,  AOK-Beratungsapothekerin Dr. Sonja Wunder und Dr. Veit Wambach, Vorsitzender des Gesundheitsnetzes QuE Nürnberg  werben für ihre gemeinsame Initiative zur Arzneimittelsicherheit. (Foto: AOK)


Der Bayerische Apothekerverband und die AOK in Mittelfranken haben zum neunten Mal in Folge ihre Informationskampagne „Arzneimittel sicher einnehmen“ gestartet: Vom 1. Juni bis zum 31. Juli 2018 können AOK-Versicherte in Mittelfranken ihren Medikamentenmix in einer der 266 teilnehmenden Apotheken überprüfen lassen.

Die gemeinsame Aktion des Bayerischen Apothekerverbands (BAV) und der AOK in Mittelfranken hat bereits Tradition: Zum neunten Mal in Folge läuft die Informationskampagne „Arzneimittel sicher einnehmen“. 266 Apotheken sind in diesem Jahr eingebunden. Zwei Monate lang – den ganzen Juni und den ganzen Juli – überprüfen sie den Medikamentenfundus ihrer AOK-versicherten Kunden.Eine besondere Vergütung gibt es dafür allerdings nicht.

Antibiotika nur zielgerichtet einnehmen

Zudem gibt es ein Schwerpunktthema: 2018 beraten die Apotheker zur sicheren Antibiotika-Einnahme. Schließlich gehören Antibiotika zu den am häufigsten verschriebenen Medikamenten in Arztpraxen. Allein in Mittelfranken bekamen 2016 rund 201.000 AOK-Versicherte Antibiotika verordnet, landesweit sogar rund 1,4 Millionen. Allerdings: Ohne medizinische Indikation sollte man diese Arzneimittel bekanntlich nicht einzusetzen. Bei virusbedingten Krankheitsbildern, wie bei den meisten Erkältungen oder der Grippe, sind sie gänzlich wirkungslos. BAV-Vorsitzender Dr. Hans-Peter Hubmann warnt vor den Gefahren: „Durch übermäßigen und medizinisch nicht notwendigen Antibiotika-Einsatz können resistente Keime entstehen, gegen die es dann kaum noch wirksame Medikamente gibt“. Um bakterielle Infektionen auch in Zukunft erfolgreich behandeln zu können, sollten Antibiotika gezielter eingesetzt werden.

Neuer Partner

Neu ist in diesem Jahr, dass auch das regionale Gesundheitsnetz QuE Nürnberg an der Aktion beteiligt ist. „Das diesjährige Sonderthema Antibiotika liegt uns sehr am Herzen und passt gut zu unserem Engagement beim Projekt ARena ‚Antibiotika-Resistenzentwicklung nachhaltig abwenden‘“, erläutert der Vorsitzende des Gesundheitsnetzes, Dr. Veit Wambach. Es handelt sich dabei um ein vom Innovationsfonds gefördertes Projekt, bei dem sich Ärzte und Praxispersonal gemeinsam für einen vernünftigen Einsatz von Antibiotika einsetzen.

Dass der Einsatz der Apotheker etwas bringt, zeigt die wissenschaftliche Evaluation, die die Initiative in Mittelfranken in der Vergangenheit begleitet hat. So haben Gesundheitswissenschaftler der Universität Erlangen-Nürnberg die Ergebnisse der Aktion für den Zeitraum von 2011 bis 2015 untersucht und dabei festgestellt, dass die Arzneimitteltherapie bei 53,71 Prozent aller Medikationschecks als auffällig eingestuft.


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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1 Kommentar

AOK braucht die Hilfe der Apotheken zum Wohl ihrer Versicherten??

von Heiko Barz am 05.06.2018 um 13:01 Uhr

Interessant, nur wie vereinbart die AOK diese Aktivitäten, wenn durch die abartigen Geldforderungen an die Apotheken es eine Vielzahl derer in Folge gar nicht mehr gibt?

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