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Melanie Huml (CSU) zur Telemedizin
„Die Apotheker sollten nicht immer Nein sagen“
Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml ist eine Freundin der Apotheke vor Ort. Das hat sie auch am vergangenen Wochenende auf dem Bayerischen Apothekertag wieder deutlich gemacht. Egal ob es um das Rx-Versandverbot oder die Erhaltung des Fremdbesitzverbotes geht – Huml steht hinter den Apothekern. In einer Sache ging die CSU-Politikerin die Apotheker nun aber kritisch an: Es könne nicht sein, dass sich die Pharmazeuten nach der Aufhebung des Fernbehandlungsverbotes allen Änderungen versperren, so Huml.
Es gibt wenige Politiker in Deutschland, die sich so vehement für den Erhalt der Apotheke vor Ort stark machen, wie Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU). Jedes Jahr aufs Neue erklärt sie den Apothekern auf dem bayerischen Apothekertag, wie unersetzlich sie für das Gesundheitssystem sind und dass sie sich auf Bundesebene für deren Forderungen und Belange einsetze. Leere Worthülsen sind das nicht: Der Beschluss des Bundesrates zum Rx-Versandverbot kurz nach dem EuGH-Urteil zur Rx-Preisbindung geht auf eine bayerische Initiative zurück.
Auch in diesem Jahr gab es wieder viele Punkte, bei denen Huml sich in ihrer Eröffnungsrede hinter die Forderungen der Apotheke stellte. Gleich zu Beginn stellte sie klar: „Wir in Bayern werden alles tun, um die Apotheke vor Ort zu unterstützen. Im Moment haben wir etwa 3000 Apotheken im Freistaat, ich möchte nicht, dass es weniger werden.“ Huml stellte allerdings klar: „Konservieren“ wolle sie gar nichts, man müsse schon „hier und da“ immer wieder modernisieren. Aber an den Grundprinzipien der Unabhängigkeit, Eigenverantwortlichkeit und Freiberuflichkeit dürfe man nicht rütteln, so die Ministerin. Deswegen sprach sie sich auch gegen die Umsetzung des Positionspapiers aus dem GKV-Spitzenverband aus. Deutlich waren auch Humls Worte in Sachen EU-Versender: „Der Geldfluss in Richtung EU-Versand ist schwierig, schließlich fehlt das Geld dann hier vor Ort. Die Preisbindung ist für mich eine tragende Säule, sie steht nicht zur Disposition.“
Anders als in den Vorjahren hinterließ Huml den Apothekern an einer Stelle aber eine kritische Anmerkung und eine Aufgabe. Konkret ging es in ihrer Rede um die Bedeutung der Telemedizin und die teilweise Aufhebung des Fernbehandlungsverbotes durch den Ärztetag. Huml, die selbst Medizinerin ist, sagte: „Das Fernbehandlungsverbot hat auch Konsequenzen für die Apotheker. Auch die Apotheker müssen sich nun fragen: Wie entwickelt man Bereiche weiter? Wichtig ist mir, dass man durch diese Innovationen keine etablierten Strukturen kaputt macht. Allerdings erwarte ich schon einen Vorschlag von Ihnen, wie man die Apotheker beteiligen kann. Man kann nicht immer nur Nein sagen.“
4 Kommentare
Wo bleibt die Reaktion der Apotheker?
von KMVT1818 am 13.06.2018 um 6:36 Uhr
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@ABDA: Politik fordert zu Recht Vorschläge
von Alfons Neumann am 13.06.2018 um 0:38 Uhr
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Wieviele
von Anita Peter am 11.06.2018 um 14:00 Uhr
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AW: Warum passiert nichts?
von Reinhard Rodiger am 11.06.2018 um 16:31 Uhr
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