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Ex-Bundestagsabgeordnete (Grüne)
Biggi Bender: Hausarztverträge und E-Rezept statt Versand-Lobby
Der Name Biggi Bender dürfte den meisten Apothekern ein Begriff sein: Die ehemalige Grünen-Bundestagsabgeordnete beantragte mit ihrer Fraktion die Aufhebung des Fremd- und Mehrbesitzverbotes und arbeitete in den vergangenen Jahren für den Bundesverband Deutscher Versandapotheker. Seit dem heutigen Montag hat Bender einen neuen Job: Sie ist Chefin der Landesvertretung der Ersatzkassen in Baden-Württemberg. In einem Interview hat sie nun erklärt, wo ihre Arbeitsschwerpunkte liegen werden.
Die ehemalige Grünen-Bundestagsabgeordnete Birgitt (Biggi) Bender hat am heutigen Montag ihren neuen Job bei der Landesvertretung Baden-Württemberg des Verbandes der Ersatzkassen (vdek) angetreten. In ihrer neuen Funktion wird sie gemeinsam mit den Leistungserbringern viele wichtige regionale Versorgungsverträge aushandeln. DAZ.online hatte bereits Ende 2017 über den anstehenden Wechsel Benders ins Kassenlager berichtet. Die Landesvertretungen des vdek haben sowohl regionalpolitische Aufgaben, sind aber auch fest in die Versorgung eingebunden. Sie verhandeln beispielsweise alle regional gültigen Kollektiv- und Selektivverträge mit Leistungserbringern. So wird Bender beispielsweise in die Budgetverhandlungen der Kassenärzte in Baden-Württemberg involviert sein. Allein in Baden-Württemberg sind etwa drei Millionen Menschen bei Ersatzkassen versichert.
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Gegenüber der Ärzte Zeitung hat sich Bender nun erstmals in ihrer neuen Funktion geäußert. Eine große Baustelle sieht die ehemalige Politikerin offenbar im Bereich der Hausarztverträge. Das Bundesversicherungsamt als Aufsichtsbehörde aller bundesweit tätigen Krankenkassen hatte vor einiger Zeit beanstandet, dass die in Hausarztverträgen vorgesehene Chronikerpauschale für Ärzte überprüft werden muss. Bender meint nun, dass die Verträge somit „nicht attraktiver“ würden. Bender beschwert sich in dem Bericht auch darüber, dass die Vorgaben des BVA nur für Ersatzkassen gelten, während regionale Kassen – wie die AOK – ihre Verträge unverändert weiterführen dürften.
Eine große Aufgabe erkennt Bender offenbar auch in der Digitalisierung des Gesundheitswesens. Gegenüber der Ärzte Zeitung erklärte sie, dass ein Blick ins Ausland zeige, welche Möglichkeiten in diesem Bereich schlummerten. Die Landesärztekammer in Baden-Württemberg war die erste Kammer, die das Fernbehandlungsverbot teilweise aufgehoben hatte. Bender gehen die nun gestarteten Modellprojekte zur telemedizinischen Beratung offenbar nicht weit genug. Sie erklärte, dass sie sich vorstellen könne, die digitale Sprechstunde zum Teil des ärztlichen Sicherstellungsauftrages zu machen. So könnten die Selbstverwaltungspartner aus ihrer Sicht in dieser Frage die Gestaltungshoheit behalten. Denn „Amazon und Co.“ stünden vor der Tür und wollten dieses Geschäftsfeld für sich erschließen.
1 Kommentar
Apothekenfeinde finden offensichlich immer GKV nahe Pründe
von Ratatosk am 25.06.2018 um 18:49 Uhr
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