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Hochwasserfolgen im Saarland
Apotheke muss in Container ziehen
Extreme Situationen erfordern extremen Einsatz – und flexible Lösungen. Die Brunnen-Apotheke im saarländischen Heusweiler arbeitet seit dem 23. Juni nach einer Überflutung der Apotheke durch extreme Niederschläge in eigens auf die Bedürfnisse der Apotheke ausgestatteten Containern. Viel Engagement von allen Seiten ermöglicht einen Weiterbetrieb der Apotheke. Apothekenleiter Tobias Thiel zeigt sich gegenüber DAZ.online begeistert von einer Welle der Hilfsbereitschaft.
Das Hochwasser, das am 11. Juni 2018 den Ort Heusweiler im Saarland überflutete, machte auch vor der Brunnen-Apotheke von Apotheker Tobias Thiel nicht halt. „Es war ein Jahrhunderthochwasser“, beschreibt Thiel die Situation. Die in einem historischen Bahnhofsgebäude untergebrachte Brunnen-Apotheke liegt am tiefsten Punkt Heusweilers. In der Nähe der Apotheke befindet sich zudem der Köllerbach, ein eigentlich beschauliches Gewässer. In kurzer Zeit schwoll der kleine Bach an und trat über die Ufer. Die Folge war eine Überflutung der gesamten Ortsmitte. Die Apotheke traf es durch ihre geografische Tieflage im besonderen Maße. „Das ist der Worst Case, den keiner so genau vorher einplant“, erläutert Thiel die schwierige Situation.
Apotheke fast komplett zerstört
Die Folgen der Überflutung sind enorm: „Bis zu einem Meter stand die Offizin unter Wasser. Der Keller war bis Deckenhöhe geflutet“, beschreibt der Apothekenleiter die Lage. Im Keller habe sich unter anderem das Medikamentenlager der Apotheke befunden, das nun fast völlig zerstört sei. Auch der Offizinbereich sei schwer getroffen. Die Einrichtung sei durch das Wasser so schwer in Mitleidenschaft gezogen, dass sie größtenteils nicht mehr brauchbar sei. „Den Gesamtschaden schätze ich auf ungefähr 500.000 Euro. Davon sind ca. 200.000 Euro dem vernichteten Warenlager zuzurechnen“, so Thiel, der neben der Brunnen-Apotheke eine weitere Apotheke in der Gemeinde Wallerfangen betreibt.
Auch der Betriebsausfall bis zur Wiedereröffnung in den Containern und die Kosten, die durch das Provisorium entstanden seien, müssten mitgerechnet werden. Da durch die Flutung des Kellers auch Öltanks ausgelaufen seien, müssten außerdem eventuelle Umweltschäden mitbeachtet werden. Zudem sei noch nicht absehbar, wie groß der Sanierungsbedarf des Gebäudes ausfalle. Das Öl sei in die Wände des alten Bahnhofsgebäudes gezogen. Das Gutachten über den Schaden liege noch nicht vor. Insofern sei noch nicht absehbar, wie lange eine Sanierung dauern werde.
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