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Benigne Prostatahyperplasie und Alopezie
Rote-Hand-Brief: Finasterid erhöht Risiko für Angst, Depression und sexuelle Dysfunktion
In einem Rote-Hand-Brief informieren die Zulassungsinhaber finasteridhaltiger Arzneimittel und das BfArM über das Risiko „psychischer Symptome und sexueller Dysfunktion“. Das teilt die AMK mit. Vor allem bei androgenetischer Alopezie sei eine Nutzen-Risiko-Abwägung vor Therapiebeginn angezeigt: Sexuelle Dysfunktionen – einschließlich erektile Dysfunktion, Ejakulationsstörung und verminderte Libido – können nach Absetzen länger als zehn Jahre fortbestehen.
Erst kürzlich wurde im Fachjournal „JAMA“ die Depression als Nebenwirkung von Arzneimitteln thematisiert. In der entsprechenden Publikation wurde auch der Wirkstoff Finasterid in einer Liste aufgeführt, in der die 30 häufigsten Arzneimittelkombinationen verschreibungspflichtiger Arzneimittel dargestellt wurden, die Depressionen auslösen können. Sie bezog sich auf US-amerikanische Erwachsene, die in der JAMA-Studie zwischen 2005 bis 2014 untersucht worden waren.
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In Deutschland wurde schon 2017 ein neuer Warnhinweis in die Produktinformation von finasteridhaltigen Arzneimitteln aufgenommen, darauf wies die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AKdÄ) am 17. Mai 2018 nochmals explizit hin: „Es wird angegeben, dass Depression und Suizidgedanken unter der Behandlung auftreten können.“ Damals wurde auf eine Information des BfArM im Bulletin zur Arzneimittelsicherheit (Ausgabe 2, Juni 2017, Seite 38) verwiesen.
Auch die 1-mg-Dosierung kann Depressionen auslösen
Finasterid wird in der 1-mg-Dosierung in Frühstadien der androgenetischen Alopezie bei Männern angewendet. Zur Behandlung und Kontrolle der benignen Prostata-Hyperplasie (BPH) ist Finasterid in der 5-mg-Dosierung indiziert. Auch vor 2017 war in den Produktinformationen der 5-mg-Dosierung „Depression“ bereits als Nebenwirkung aufgeführt. Neu im Jahr 2017 war, dass Depression auch als Nebenwirkung in die Produktinformation von finasteridhaltigen Arzneimitteln der 1-mg-Dosierung aufgenommen wurde. Dies war das Ergebnis eines europäischen „Worksharing-Verfahrens“ sowie eines PSUR-Single-Assessments (PSUSA).
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