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Minister im Interview mit der Apotheken Umschau
Spahn bleibt beim Rx-Versandverbot vage
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn tut sich weiterhin schwer, sich klar zum Versandverbot für verschreibungspflichtige Arzneimittel zu bekennen. Nun hat er sich gegenüber der Apotheken Umschau zum Thema geäußert. Er wolle „alles versuchen“, einen fairen Wettbewerb zwischen ausländischen Versandapotheken und deutschen Apotheken herzustellen, erklärt er. Wenn dies nicht gelinge, nehme man ein generelles Rx-Versandverbot „in den Blick“. Klarer sind seine Worte zum Fremd- und Mehrbesitz.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat der Apotheken
Umschau ein Interview gegeben. In der aktuell in den Apotheken ausliegenden
Ausgabe findet sich dieses noch nicht – es erscheint erst im August. Aber auf der Umschau-Webseite ist
bereits die Zusammenfassung zu lesen. Ausgangspunkt ist das Urteil des
Europäischen Gerichtshofs zur Rx-Preisbindung. Seitdem
sehen sich deutsche Apotheken durch Dumpingpreise
ausländischer Versender benachteiligt. Sie fordern deshalb ein Verbot des Rx-Versandhandels –
und trafen damit bei Spahns Amtsvorgänger und Parteikollegen Hermann Gröhe auf offene Ohren. Durchsetzen konnte dieser das Verbot in der vergangenen Legislaturperiode bekanntlich dennoch nicht.
Doch Gröhes Plan landete im Koalitionsvertrag zwischen SPD und Union. Spahn lässt bislang allerdings eine eindeutige Positionierung zum Thema vermissen. Nun sagte er der Umschau: „Es kann doch nicht sein, dass Apotheken, die aus dem EU-Ausland rezeptpflichtige Medikamente nach Deutschland versenden, Rabatte geben können und nicht an die deutsche Arzneimittelpreisverordnung gebunden sind. Ich halte deshalb das Urteil des Europäischen Gerichtshofs von 2016, das diesen Versandhandel möglich macht, im Ansatz für falsch. Aber wir müssen jetzt damit umgehen.“ Welche Schritte er sich dabei genau vorstellt, nennt Spahn auch der Umschau nicht. Er erklärt lediglich: „Ich möchte alles versuchen, um einen fairen Wettbewerb herzustellen. Wenn das nicht gelingt, nehmen wir ein generelles Versandhandelsverbot für rezeptpflichtige Medikamente in den Blick“.
Fremd- und Mehrbesitz „absolut kein Thema“
Deutlich klarer fällt seine Aussage zum Fremd- und Mehrbesitzverbot aus. Dessen Abschaffung hatte unlängst wieder der GKV-Spitzenverband gefordert. „Das ist absolut kein Thema!“, sagt dazu Spahn. Die Apotheke vor Ort bleibe wichtiger Bestandteil der Versorgung – und das vertrage sich nicht mit Investoren, die nur nach der Rendite schauen. „Genauso wie der Hausarzt ist der Apotheker vor Ort Teil von Heimat. Darauf können wir nicht verzichten."
Ein Thema, das Spahn derzeit sehr aktiv umtreibt, ist die
Digitalisierung. Er will, dass Patienten ihre Gesundheitsdaten auf dem Smartphone abrufen können und es beim Aufbau der Telematikinfrastruktur voran geht. Er ist überzeugt: „Die Digitalisierung können wir nicht aufhalten. Entweder wir
gestalten den digitalen Wandel, oder wir erleiden ihn“. Er findet jedenfalls, dass Bürger, Versicherte,
Patienten zu Recht digitale Angebote wollen, „weil sie das Leben leichter machen“. Und weil ihm auch die Datensicherheit wichtig
ist, setzt der Minister auf Angebote aus dem eigenen Land und unter Mitwirkung
der Beteiligten: „Ich möchte, dass das aus Deutschland kommt und unsere
Ärzte und Apotheker das aktiv mitgestalten“. Da dürfte ihm das jüngst von der ABDA initiierte E-Rezept-Projekt entgegenkommen.
5 Kommentare
Transformation
von Reinhard Rodiger am 18.07.2018 um 23:03 Uhr
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ABDA die Mannschaft
von Dr Schweikert-Wehner am 18.07.2018 um 15:55 Uhr
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hört Herr Spahn sich selber reden?
von Christiane Patzelt am 18.07.2018 um 12:31 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Spahn
von Conny am 18.07.2018 um 11:23 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Spahn und die ABDA
von Dr Schweikert-Wehner am 18.07.2018 um 18:38 Uhr
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