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Verunreinigte Arzneimittel
Woher kommt das NDMA in Valsartan?
Seit gut zwei Wochen ist offiziell bekannt, dass Valsartan des chinesischen Wirkstoffherstellers Zhejiang Huahai Pharmaceutical mit N-Nitrosodimethylamin (NDMA) verunreinigt sein kann. Die meisten im deutschen Markt agierenden Generikahersteller scheinen betroffen und haben mittlerweile potenziell verunreinigte Präparate zurückgerufen. Offizielle Antworten unter anderem auf die Frage, wie es dazu kommen konnte, stehen noch aus. Die pharmazeutische Chemikerin Prof. Dr. Ulrike Holzgrabe und der Chemiker Dr. Helmut Buschmann haben derweil nachgeforscht und haben eine nicht ganz unwahrscheinliche Antwort zumindest auf die Frage gefunden, wie NDMA in das Valsartan gelangen konnte.
In der aktuellen Ausgabe der Deutschen Apotheker Zeitung präsentieren sie die Ergebnisse ihrer Recherche, in dessen Mittelpunkt ein 2014 von Zhejiang Huahai Pharmaceutical veröffentlichtes Patent steht (siehe DAZ 2018, Nr. 29 S. 22 ff). Es könnte einen entscheidenden Hinweis auf die Quelle der NDMA-Verunreinigung geben. Denn dem Patent zufolge wurde ein wichtiger Schritt der Valsartan-Synthese optimiert, bei dem es unter Verwendung des Lösungsmittels N,N-Dimethylformamid (DMF) und unter Anwesenheit von NaNO2 zur NDMA-Bildung kommen kann. Bei den Synthesewegen, die auch Grundlage für die Prüfung auf Verunreinigung des Europäischen Arzneibuchs gewesen sind, scheint eine NDMA-Bildung ausgeschlossen. Den offiziellen Mitteilungen der Behörden ist zu entnehmen, dass eine Änderung der Synthese für die Kontamination verantwortlich sein „könnte“. Das bedeutet, dass die DAZ-Autoren wohl mit ihren Recherchen auf der richtigen Spur sind.
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Nun sind Änderungen der Synthese durchaus üblich. Sie müssen jedoch angezeigt und für den europäischen Markt durch das EDQM (European Directorate for the Quality of Medicines) zertifiziert werden. Dabei ist nachzuweisen, dass der geänderte Syntheseweg Valsartan in einer Qualität liefert, die der Spezifikation des europäischen Arzneibuchs entspricht. Das wird sicher auch in diesem Fall so geschehen sein. Im Rahmen dieses Prozesses, da sind sich unsere Autoren einig, hätte dann aber auffallen müssen, dass die Analytik nicht mehr der des Europäischen Arzneibuches entsprechen kann, dass mit anderen Verunreinigungen wie NDMA zu rechnen ist. Warum wurde die Analytik dann aber nicht angepasst?
Sollte sich der Verdacht unserer Autoren erhärten, dann muss zudem intensiv geprüft werden, bei welchen anderen Wirkstoffsynthesen dieser patentierte Schritt eingesetzt worden ist. Weitere NDMA-Überraschungen wären dann nicht ausgeschlossen.
5 Kommentare
Produkthaftung - Kostenerstattung
von Redaktion DAZ.online am 09.08.2018 um 9:58 Uhr
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AW: Danke für Ihre Information
von Herbert Schelberger am 09.08.2018 um 11:30 Uhr
Produkthaftung - Kostenerstattung
von Herbert Schelberger am 09.08.2018 um 9:33 Uhr
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Valsartan-Affäre
von Dr. Gerrit Fritsch am 19.07.2018 um 16:27 Uhr
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Valsartan
von Hannelore Dierich am 19.07.2018 um 12:57 Uhr
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