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Der Markt der rezeptfreien Arzneimittel in der Schweiz wird derzeit gesetzlich neu aufgeteilt. Die Abgabekategorie der apothekenpflichtigen OTC-Arzneimittel wird aufgehoben, und auch in Richtung Freiverkäuflichkeit soll es Liberalisierungen geben. Während der Einzelhandel um neue Marktanteile kämpft, ringen die Apotheker um die Arzneimittelsicherheit.
Zu den Zielen der letzten Änderung der Schweizer Heilmittelgesetzes gehört die Stärkung der Selbstmedikation. Damit die Patienten einen besseren Zugang zu rezeptfreien Arzneimitteln erhalten, wird die Abgabekategorie C abgeschafft. Damit kann möglicherweise ein großer Teil der rund 640 rezeptfreien, bisher apothekenpflichtigen Arzneimittel demnächst auch in Drogerien abgegeben werden. Zur Liste C gehören mehrere Schmerzmittel, wie etwa Ibuprofen in verschiedenen Dosierungen, Hydrocortison als Salbe, Doxylamin, Dihydrocodein-Tropfen in verschiedenen Dosierungen und Levonorgestrel („Pille danach“). Enthalten sind auch mehrere Erkältungs-Kombinationen, die beispielsweise Ephedrin und Codein beinhalten.
Weiterhin wird bei 400 Produkten, die bisher nur nach Fachberatung in Apotheken und Drogerien erhältlich waren (Kategorie D), geprüft, ob sie in die Kategorie E umgeteilt werden können. Sie wären dann überall im Einzelhandel zu kaufen.
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Letzte heiße Phase der Umteilung
Seit
Ende 2017 überprüft eine Expertenkommission beim Schweizerischen
Heilmittelinstitut Swissmedic die rund 1000 Medikamente, die neu
eingestuft werden sollen. Eingebunden in die sogenannte Umteilung sind
diverse Fachverbände wie der Ärzteverband FMH, Vertreter der Apothekerschaft,
Drogisten und die Interessengemeinschaft Detailhandel. Bis Ende Juni fanden bereits
sechs Meetings der Experten statt, bei denen die Zuteilung der jeweiligen
Arzneimittel zu den Abgabekategorien wissenschaftlich diskutiert wurde. Nun gehe
der Prozess in die letzte heiße Phase, berichtet die Neue Zürcher Zeitung (NZZ).
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