Hormosan schließt NDMA-Untersuchung ab

Was ist eigentlich aus Irbesartan Hormosan geworden?

Stuttgart - 07.08.2018, 10:15 Uhr

Laut Hormosan konnte man in Irbesartan kein NDMA nachweisen. (m / Foto: Hormosan)

Laut Hormosan konnte man in Irbesartan kein NDMA nachweisen. (m / Foto: Hormosan)


Nach flächendeckenden Rückrufen valsartanhaltiger Arzneimittel schockte Ende Juli 2018 die Hormosan Pharma GmbH die Apotheker mit dem ersten Rückruf von Irbesartan. Der Verdacht: Verunreinigungen mit NDMA. Es blieb bislang der einzige Rückruf – hat sich der Verdacht bestätigt? DAZ.online hat bei Hormosan nachgehakt.

„Die Firma Hormosan Pharma GmbH hat sich eigenverantwortlich und aus Gründen des vorbeugenden Patientenschutzes dazu entschieden, die oben genannten Chargen zurückzurufen, da aus heutiger Sicht eine produktionsbedingte Verunreinigung mit N-Nitrosodimethylamin des Wirkstoffes Irbesartan nicht mit 100-prozentiger Sicherheit ausgeschlossen werden kann“ – mit dieser Nachricht sorgte die Hormosan Pharma GmbH in Abstimmung mit der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) für Unruhe im pharmazeutischen Markt. Der Grund: Nach dem flächendeckenden Rückruf valsartanhaltiger Arzneimittel fürchteten die Pharmazeuten, dass nun Irbesartan folgen könnte. Eventuell in gleichem Ausmaß, was die Versorgungssituation der Patienten mit Sartanen weiter verschärft hätte. Immerhin sollten Valsartan-Patienten – bei Nichtverfügbarkeit von Valsartan – auf andere Arzneistoffe dieser Gruppe umgestellt werden, unter anderem auch Irbesartan.

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Hormosan betonte seinerzeit den freiwilligen und rein vorsorglichen Rückruf. Am Rückruftag erklärte der Pharmahersteller: „Bislang liegen noch keine Erkenntnisse darüber vor, ob und in welchen Konzentrationen die Verunreinigung in dem eingesetzten Wirkstoff und in den hieraus hergestellten Arzneimitteln enthalten ist.“ DAZ.online hatte bereits im Juli nochmals nachgehakt, ob mittlerweile diese Ergebnisse zu den potenziellen Verunreinigungen in bestimmten Irbesartan-Hormosan-Chargen vorliegen. Hormosan gab sich bedeckt: Es liefen „gegenwärtig umfangreiche Untersuchungen, um eine eventuelle Verunreinigung mit NDMA auszuschließen oder zu bestätigen. Da uns noch keine Untersuchungsergebnisse vorliegen, können wir zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Informationen geben“, erklärte ein Unternehmenssprecherin gegenüber DAZ.online. Mittlerweile sind die Prüfungen abgeschlossen – und Hormosan gibt Entwarnung.

Keine NDMA-Verunreinigung nachgewiesen 

„Nach dem heutigen Stand der Untersuchungen konnte jedoch keine Verunreinigung mit N-Nitrosodimethylamin (NDMA) nachgewiesen werden,“ erklärt Hormosan auf erneute Nachfrage von DAZ.online. Und weiter: „Hormosan Pharma GmbH hat sich eigenverantwortlich und aus Gründen des vorbeugenden Patientenschutzes dazu entschieden, die sich noch im Markt befindenden Packungen von Irbesartan-Hormosan 150 mg und 300 mg zurückzurufen.“ Bereits im Dezember 2017 hatte die Hormosan Pharma GmbH entschieden, den Verkauf von Irbesartan-Hormosan aus kommerziellen Gründen einzustellen.

Somit beschränkt sich nach aktuellem Stand der Rückruf tatsächlich „nur“ auf Valsartan. Die Versorgungslage ist dennoch angespannt und auch der Unmut der Patienten in den Apotheken wächst. Aus öffentlichen Apotheken hört man, dass Kunden sich vorwiegend über die Nichterstattung angebrochener Valsartan-Packungen beschweren. 


Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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