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Spahn-Interview in der Apotheken-Umschau
BAH: Gleichpreisigkeit von Rx-Arzneimitteln ist „absolut notwendig“
Für Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ist der Apotheker vor Ort – ebenso wie der Hausarzt – „Teil von Heimat“, auf den man nicht verzichten kann. Das betont er in einem Interview in der am gestrigen Mittwoch erschienenen Ausgabe der Apotheken Umschau. Und so will sich Spahn auch dafür einsetzen, dass es wieder zu einem fairen Wettbewerb zwischen ausländischen und deutschen Versandapotheken kommt. Der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH) begrüßt diese Aussagen ausdrücklich.
Vor einem knappen Monat hatte die Apotheken Umschau bereits eine Pressemeldung mit Passagen aus ihrem Interview mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) veröffentlicht. Im Mittelpunkt standen dabei Aussagen zu Apotheken und dem Rx-Versandverbot: Spahn will wieder faire Wettbewerbsbedingungen für ausländische und deutsche Versandapotheken – denn diese gibt es nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs vom Oktober 2016 nicht mehr. Er werde alles versuchen, einen fairen Wettbewerb herzustellen, sagte der Minister der Umschau. „Wenn das nicht gelingt, nehmen wir ein generelles Versandhandelsverbot für rezeptpflichtige Medikamente in den Blick“.
Nun ist dieses Interview in Gänze in der aktuellen Umschau erschienen. Das Apotheken-Thema findet sich relativ weit hinten. Die Fragen an den Minister ranken sich zunächst unter anderem um die Pflege, die soziale Schere bei Volkskrankheiten, Prävention und die Idee der Zuckersteuer. Spahn erklärt, wie er die Pflege stärken will und freut sich, dass unser Gesundheitssystem jedem, unabhängig von Einkommen und sozialer Lage, bei Bedarf „Zugang zu Höchstleistungsmedizin“ ermöglicht. Was die Vorbeugung betrifft, wünscht er sich mehr Zusammenarbeit der Kassen, von Steuern auf Ungesundes hält er hingegen nichts.
Neu im Umschau-Paket: Das BAH-Magazin „Arzneimittelpunkt“
Mit der aktuellen Ausgabe der Apotheken Umschau haben Apotheker erstmalig auch das Magazin „Arzneimittelpunkt“ des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller (BAH) erhalten. Dieses Magazin will die Arzneimittelversorgung aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten – unter anderem dem der Apotheker. Da passt das Spahn-Interview in der frischen Umschau gut. Jörg Wieczorek, Vorsitzender des BAH kann den Minister in seinen Aussagen zu Apotheken nur bestätigen: „Die Gleichpreisigkeit für verschreibungspflichtige Arzneimittel ist absolut notwendig, damit für alle Apotheken, Krankenkassen und Verbraucher dieselben Rahmenbedingungen gelten. Nur so sichern wir die Apotheken vor Ort. Die Politik muss jetzt handeln“. Wieczorek ist ebenfalls überzeugt, dass die Apotheke vor Ort auch in Zukunft für eine flächendeckende und wohnortnahe Arzneimittelversorgung nicht wegzudenken ist. Er verweist dazu auf ein Ergebnis des BAH-Gesundheitsmonitors, für den regelmäßig repräsentativ Bürger befragt werden. Demnach bringen 70 Prozent der Bevölkerung den Apothekern ein hohes Vertrauen entgegen.
Der BAH hält es weiterhin für unerlässlich, die Arzneimittelversorgung weiterzuentwickeln. Von besonderer Bedeutung sei hierbei die Selbstmedikation mit apothekenpflichtigen Arzneimitteln – für die sich der Verband traditionell stark macht. Die Apothekenpflicht gewährleistet laut Wieczorek die fachkundige Beratung von Patienten durch den Apotheker: „Gerade in Zeiten des zunehmenden Ärztemangels sollten wir die Kompetenz der Apotheker stärker nutzen. Dazu gehört auch, ihre gesellschaftliche Rolle als heilberufliche Berater und Lotsen im Gesundheitswesen zu verfestigen. Weitere Entlassungen von Arzneimitteln – beispielsweise zur Behandlung von Heuschnupfen oder Migräne – aus der Verschreibungs- in die Apothekenpflicht sind dafür ein wichtiger Beitrag.“
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