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Apotheker sauer über Lagerwertverluste
„Janssen findet zeitnahe Patienten-Versorgung überflüssig“
Weil der Gemeinsame Bundesausschuss keinen Zusatznutzen feststellte, musste Janssen gemäß den AMNOG-Regeln den Preis für seine HIV-Vierfachkombination Symtuza® senken. Auf dem Lagerwertverlust – bei der Dreimonatspackung sind es über 1000 Euro – blieben die Apotheker sitzen. Und die sind verständlicherweise sauer, zumal Janssen sich auf seiner Homepage hohe ethische Ziele setzt.
1285 Euro für jede 90er-Packung – so viel beträgt der Lagerwertverlust bei Janssens-HIV-Mittel Symtuza® nach der Absenkung des Preises auf den Erstattungsbetrag zum 15. August. Bei auf HIV spezialisierten Apotheken kommt da schnell ein erkleckliches Sümmchen zusammen. Lagerwertverlustausgleich? Bei Janssen Fehlanzeige. „Janssen hat entschieden, Preisanpassungen, die aufgrund gesetzlicher Vorgaben wie dem AMNOG-Prozess notwendig sind, nicht zu erstatten“, erklärt das Unternehmen auf Nachfrage von DAZ.online. „Neben unserer Meldepflicht an die Lauertaxe informieren wir unsere Kunden so früh wie möglich, damit sie die Preisanpassung in ihr Bestellverhalten einplanen können und nicht mehr für die Lagerhaltung einkaufen“, heißt es weiter.
Ein betroffener Apotheker berichtet, dass seine Apotheke am 27. Juli über die Preisänderung, die zum 15. August erfolgen sollte, informiert worden sei. Für ihn reichte das nicht, seinen Bestand runterzufahren: Auf einer 90er und eine 30er-Packung blieb er sitzen. Das sei zu kurzfristig gewesen, sagt er gegenüber DAZ.online. Zumal die Information mitten in die Urlaubszeit gefallen sei, in der viele Apothekenleiter, aber auch verordnende Ärzte, gar nicht anzutreffen seien.
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Großhändler bekommen Abschlag
Nicht mehr für die Lagerhaltung einkaufen, wie Janssen es vorschlägt, bedeutet aber, die Patienten nicht mehr zeitnah versorgen zu können. Denn auch der Großhandel war angesichts der drohenden Preissenkung wenig erpicht darauf, die Präparate in großem Stil an Lager zu halten. Der bekam zwar offenbar eine Erstattung – Janssen begründet das damit, dass Großhändler gesetzlich eine gewisse Vorratshaltung für den Hersteller übernehmen, um die Versorgung auf dem Markt sicherzustellen. Allerdings schien das Apothekern zufolge auch nur ein Abschlag gewesen zu sein.
Seinen Unmut über dieses Geschäftsgebaren hatte der Vorstand der Deutschen Arbeitsgemeinschaft HIV- und Hepatitis-kompetenter Apotheken (DAH2KA), namentlich Magdalene Linz, Claudia Neuhaus, Reik Hofmann und Erik Tenberken, in einer Stellungnahme an die Mitglieder kundgetan.
5 Kommentare
Wenn meine Apotheke mein Insulin nicht auf Lager hat...
von Dietmar am 31.08.2018 um 9:30 Uhr
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Aufpassen?
von Wächter am 29.08.2018 um 13:27 Uhr
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Lagerwertverluste
von Rita Längert am 29.08.2018 um 11:17 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
„Janssen findet zeitnahe Patienten-Versorgung überflüssig“
von Th. am 29.08.2018 um 11:05 Uhr
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AW: "Janssen findet zeitnahe Patienten-
von Wächter am 29.08.2018 um 13:35 Uhr
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