Anpassung der Festbeträge

Zum 1. Oktober drohen Lagerwertverluste

Süsel - 03.09.2018, 09:10 Uhr

Der GKV-Spitzenverband passt die Festbeträge zum 1. Oktober an. ( r / Foto: Imago)

Der GKV-Spitzenverband passt die Festbeträge zum 1. Oktober an. ( r / Foto: Imago)


Zum 1. Oktober werden durch den GKV-Spitzenverband viele Festbeträge angepasst. Davon sind auch zahlreiche häufig verordnete Arzneimittel betroffen. Damit drohen Apotheken wieder Lagerwertverluste - und den Patienten Mehrkosten.

Der GKV-Spitzenverband hat die Festbeträge für elf Festbetragsgruppen zum 1. Oktober 2018 angepasst. Dies betrifft die Festbetragsgruppen der Stufe 1 für folgende Wirkstoffe: Filgrastim, Lamivudin, Levetiracetam, Linezolid, Pregabalin, Valproinsäure, Voriconazol, Zonisamid. Bei den Festbetragsgruppen der Stufe 2 sind die Coxibe (Gruppe 1) betroffen. In den Festbetragsgruppen der Stufe 3 gelten neue Festbeträge für Kombinationen von Angiotensin-II-Antagonisten mit Calciumkanalblockern (Gruppe 1) und für Kombinationen von Beta-Blockern und Calciumkanalblockern (Gruppe 1).

Auf diese Änderungen machte der Hamburger Apothekerverein kürzlich in einem Mitgliederrundschreiben aufmerksam. Für die Apotheken könnten sich daraus Lagerwertverluste ergeben, heißt es im Rundschreiben. Die Hersteller seien nicht zum Ausgleich solcher Verluste verpflichtet. Der Apothekerverein rät daher seinen Mitgliedern, ihr Lager entsprechend zu optimieren. In Fällen, in denen die Hersteller ihre Preise nicht senken, könne die Festbetragssenkung auch zu Aufzahlungen der Patienten führen. Bei welchen Arzneimitteln dies der Fall ist, steht aber noch nicht fest.

Letzte Absenkung: Juli 2018

Zuletzt hatte der GKV-Spitzenverband die Festbeträge zum 1. Juli 2018 angepasst. Die neuen Preise betrafen fünf Arzneimittelgruppen: Angiotensin-II-Antagonisten (Sartane), Kombinationen von ACE-Hemmern mit Calciumkanalblockern oder Diuretika, die Testosteron-5-alpha-Reduktasehemmer Dutasterid und Finasterid und auch Kombinationen von Glucocorticoiden mit langwirksamen Beta2-Sympathomimetika.


Dr. Thomas Müller-Bohn (tmb), Apotheker und Dipl.-Kaufmann
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

toll

von Karl Friedrich Müller am 03.09.2018 um 11:13 Uhr

wir sollen nur nicht mehr nichts verdienen, sondern werden auch noch regelmäßig enteignet.
Die Festbetragsanpassungen machen keinen Sinn mehr durch die Rabattverträge.
Wenn die Hersteller nicht so blöd wären und die Preise immer senkten, sondern einfach bei jder Anpassung ERHÖHEN würden, gingen die Anpassungen auch mal in die andere Richtung

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