Ceiling-Effekt von Buprenorphin
Buprenorphin zählt unter den Opiod-Analgetika als partieller Opioid-Agonist/Antagonist. Der bei Tumorschmerzen und in der Substitutionstherapie eingesetzte Wirkstoff bindet sowohl an μ-Opioid-, als auch an κ-Opioid-Rezeptoren im Zentralnervensystem (ZNS), wobei Buprenorphin partialagonistisch an μ wirkt und dort reversibel bindet. Am κ-Rezeptor bindet Buprenorphin als Partialagonist und vor allem als effektiver Antagonist.
Die analgetische Potenz liegt etwa 25- bis 50-mal höher als bei Morphin. Zudem beobachtet man bei der unerwünschten Opioid-Wirkung der Atemdepression einen sogenannten Ceiling-Effekt, das bedeutet, dass auch eine weitere Dosissteigerung die Atemdepression nicht verschärft. Buprenorphin weist ein relativ breites therapeutisches Fenster auf, das auf seine Wirksamkeit als primärer Agonist/Antagonist zurückgeführt wird.
Wird Buprenorphin in der Substitutionstherapie eingesetzt, muss es aufgrund seiner partialantagonistischen Wirkung ausreichend hoch dosiert werden. Ansonsten löst Buprenorphin, vor allem wenn der Opiatabhängige noch signifikante Mengen des missbräuchlich verwendeten Opiats im Körper hat, eine Entzugssymptomatik aus.
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