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Die Apotheke als Postpartner – seit einigen Jahren ist das in Österreich bereits Realität. Ähnlich wie in Deutschland sucht auch die österreichische Post nach Möglichkeiten, den Postservice durch Partnerschaften mit dem Einzelhandel anbieten zu können. Der Unterschied: Auch Apotheken sind mit an Bord. Doch lohnt sich das für die Apothekeninhaber? DAZ.online hat bei zwei Apotheken nachgefragt.
Österreich und Deutschland haben beide ein Problem mit der Ausdünnung des Angebotes im Bereich Einzelhandel, Ärzte, Apotheken und sonstige Serviceangebote wie der Post. Besonders gefürchtet sind Kettenreaktionen à la Supermarkt weg, Arzt weg, Apotheke weg. Die österreichische Post versucht, dem entgegenzuwirken und mit ihrem Postpartner-System auch dort einen Postservice anzubieten, wo es ansonsten keinen mehr geben würde. Auch Apotheken sind an diesen Partnerschaften beteiligt. Die Post verspricht laut eigener Angaben eine „Win-Win-Situation“ für alle Beteiligten. Doch ist das auch immer so?
Postshop in der Apotheke – neuer Service in Altlengbach
Altlengbach ist mit ca.1000 Einwohnern die größte der 26 Ortschaften der Marktgemeinde Altlengbach in Niederösterreich. Seit Oktober 2016 verfügt die Gemeinde auch über eine Apotheke, die Apotheke Altlengbach von Maria Nagler. Bis dahin gab es in dem kleinen Ort nur ärztliche Hausapotheken, um die Bevölkerung zu versorgen. Zur Erklärung: In Österreich gibt es im Unterschied zu Deutschland eine Bedarfsplanung und keine Niederlassungsfreiheit.
Seit dem 30. August dieses Jahres gibt es eine weitere Neuerung zu bestaunen: die frisch eröffnete Poststelle in den Räumen der Apotheke. In einer separaten Ecke in der mit 220 Quadratmetern auch ausreichend großen Apotheke sei der neue Postschalter nun untergebracht, beschreibt Nagel gegenüber DAZ.online die neue Poststelle. Die Postabläufe, Brief- und Paketdienst ebenso wie Bankgeschäfte, wären zudem vollständig getrennt vom Apothekenbetrieb. Die Apothekenbetriebsordnung und andere apothekenrechtliche Bestimmungen würden eingehalten, versichert Nagel auf Nachfragen. Gleichzeitig verweist die Altlengbacher Apothekerin auf die in Österreich schon seit vielen Jahren bestehenden Postpartnerschaften mit Apotheken.
Die Postpartnerschaft sei notwendig geworden, da der örtliche Tabakladen, der bisher die Postgeschäfte übernommen hatte, diese nicht weiterführen wollte. Die Gemeinde sei deshalb auf sie zugekommen und habe gefragt, ob die Apotheke nicht an einem solchen Zusatzservice interessiert sei. „Meine Apotheke hat 44 Stunden geöffnet. Die Gemeinde hätte hingegen nur einen Service von 20 Stunden anbieten können. Das ist zu wenig und auch nicht gut für alle, die ihre Erledigungen noch nach Feierabend tätigen wollen“, erläutert Nagel. Der Hauptgrund auf die Anfrage einzugehen, sei für sie die Kundenfrequenz gewesen, gibt sie unumwunden zu. „Da fällt doch immer auch mal was für die Apotheke ab. Die Leute schauen hier und schauen da. Und manchmal kaufen sie auch was.“ Zudem biete die Post je nach Leistungsangebot der Poststelle eine unterschiedlich hohe Provision.
2 Kommentare
Muss nicht sinnvoll sein.
von Kritiker am 08.09.2018 um 14:38 Uhr
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Die Crux mit dem Versandhandel...
von Robert Penzis am 08.09.2018 um 9:25 Uhr
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