Umsatzsteigerung

Roche legt zu – dank Ocrevus

Stuttgart - 17.10.2018, 10:00 Uhr

Roche kann sich über positive Umsatzzahlen freuen. Unter anderem macht sich die Forschung an Ocrelizumab (Ocrevus®) zur Therapie der MS bezahlt. ( r / Foto: Roche)

Roche kann sich über positive Umsatzzahlen freuen. Unter anderem macht sich die Forschung an Ocrelizumab (Ocrevus®) zur Therapie der MS bezahlt. ( r / Foto: Roche)


Roche hat 2018 bislang seinen Umsatz gesteigert, und zwar um 7 Prozent auf 42,08 Milliarden Franken. Durch innovative Arzneimittel wie Ocrevus® bei multipler Sklerose ist es dem Pharmakonzern gelungen, Einbußen durch Biosimilar-Konkurrenz bei Rituximab (Mabthera®) zu kompensieren.

Roche kann sich freuen: Trotz Biosimilar-Konkurrenz – zum Beispiel beim CD20-Antikörper Rituximab (Mabthera®) – ist es dem Pharmakonzern gelungen, seinen Umsatz zu steigern. Im Zeitraum von Januar bis September 2018 stieg der Umsatz des forschenden Schweizer Pharmaunternehmens um 7 Prozent. Wechselkursbereinigt lag dieser Ende September bei 42,08 Milliarden Franken beziehungsweise 36,74 Milliarden Euro. Mit diesen Zahlen befindet sich Roche auf Kurs zu seinem angestrebten Jahresziel – einem Umsatzplus im einstelligen Prozentbereich.

238 Prozent Umsatzplus bei Ocrevus®

Nicht zuletzt soll der Antikörper Ocrevus® (Ocrelizumab), neben Hemlibra®  (Emicizumab-kxwh), Roche zu diesen für den Konzern erfreulichen Zahlen verholfen haben. Ocrelizumab ist – wie Rituximab – ein CD20-Antikörper. Zugelassen ist der humanisierte Antikörper zur Therapie der multiplen Sklerose, und zwar sowohl der häufigeren schubförmigen MS (RMS) als auch der primär progredienten MS (PPMS). Bei dieser Unterform der MS, die zwar nur etwa 10 Prozent aller Patienten mit der neurodegenerativen Erkrankung trifft, nehmen die Symptome schleichend zu, einzelne Schübe lassen sich nicht abgrenzen. Allerdings - und das macht Ocrevus® insbesondere für PPMS-Patienten wertvoll, gab es vor Ocrelizumab keine zugelassene Therapie für diese Patienten. Bis zur Zulassung von Ocrelizumab – mittlerweile in 70 Ländern weltweit – wurden PPMS-Patienten Off-Label teilweise mit Rituximab behandelt.

Ocrevus® bescherte Roche einen Umsatz von 1,7 Milliarden Schweizer Franken, was einem Plus 238 Prozent entspricht. Der Umsatz von Rituximab reduzierte sich um 9 Prozent.

G-BA zu Ocrelizumab: Anhaltspunkt für geringen Zusatznutzen

Erst im August dieses Jahres hatte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) seine Nutzenbewertung zu Ocrevus® abgeschlossen. Zugelassen in der EU ist Ocrelizumab seit Januar 2018. Nicht alle Patienten profitieren jedoch laut G-BA wohl im gleichen Maß von Ocrevus® und auch nicht für jeden MS-Patienten erachtet der G-BA unter Prof. Josef Hecken den Zusatznutzen als gegeben. Allerdings: Einen Anhaltspunkt für einen geringen Zusatznutzen attestiert der Gemeinsame Bundesausschuss Patienten mit früher PPMS, basierend auf der Verzögerung der Behinderungsprogression. Derzeit verhandelt Roche mit dem GKV-Spitzenverband einen Erstattungspreis.


Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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