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Pille und Thromboserisiko
Der Yasminelle-Prozess geht weiter
Im seit Jahren dauernden juristischen Streit um mögliche Gefahren der Anti-Baby-Pille Yasminelle soll am heutigen Donnerstag das Landgericht Waldshut-Tiengen am Hochrhein erstmals einen medizinischen Gutachter hören. Er soll klären, ob es zwischen den gesundheitlichen Problemen einer heute 34 Jahre alten Frau und der vorherigen Einnahme der Pille einen Zusammenhang gibt. Das Verfahren läuft bereits seit 2011.
Eine aus Baden-Württemberg stammende Frau klagt laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) seit Juni 2011 in einem laufenden Zivilrechtsverfahren gegen den Chemie- und Arzneimittelkonzern Bayer mit Sitz in Leverkusen. Die Frau wolle erreichen, dass das Verhütungsmittel Yasminelle® vom Markt genommen wird.
Nach der Einnahme von Yasminelle® habe die Frau im Juni 2009 eine beidseitige Lungenembolie sowie einen Kreislaufzusammenbruch mit Herzstillstand erlitten und sei fast gestorben. Noch heute leide sie unter den Folgen und könne wegen der gesundheitlichen Probleme keine Kinder mehr bekommen. Sie macht die Pille mit ihrem Wirkstoff Drospirenon für ihre gesundheitlichen Probleme verantwortlich und fordert von Bayer Schadenersatz und Schmerzensgeld in Höhe von mindestens 200.000 Euro.
Den ersten und bislang einzigen Verhandlungstermin hatte es im Dezember 2015 gegeben. Zuvor hatten sich die Beteiligten schriftlich ausgetauscht. Nach der Verhandlung im Dezember 2015 beauftragte das Gericht einen medizinischen Experten, der am heutigen Donnerstag vor der Zivilkammer sein Gutachten erläutern soll.
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Nachdem es viereinhalb Jahre geauert hatte, bis es zum ersten Verhandlungstermin kam, war die Klägerin 2015 guter Dinge gewesen, dass das Gericht das Verfahren beschleunigen will. Nun dauerte es fast weitere drei Jahre, bis sich beide Seiten auf einen unabhängigen Gutacher einigen konnten.
In den USA hatten laut Bayer mehrere Tausend Frauen gegen Bayer geklagt. Bis Oktober 2016 schloss der Konzern laut dpa mit rund 10.600 Frauen Vergleiche von insgesamt rund 2,1 Milliarden US-Dollar ab, ohne jedoch eine juristisch wirksame Verantwortung anzuerkennen. Weitere Klagen und Forderungen von Frauen würden noch geprüft, hieß es.
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