Erenumab in Aimovig

Erster Migräne-Antikörper im deutschen Markt

Stuttgart - 05.11.2018, 14:15 Uhr

Seit 1. November 2018 ist der erste prophylaktische Antikörper gegen Migräne auf dem deutschen Markt: Erenumab in Aimovig. (m / Foto: 9nong / stock.adobe.com)

Seit 1. November 2018 ist der erste prophylaktische Antikörper gegen Migräne auf dem deutschen Markt: Erenumab in Aimovig. (m / Foto: 9nong / stock.adobe.com)


Bereits im Juli 2018 erhielt Novartis die EMA-Zulassung für Erenumab in Aimovig® – nur verfügbar ist der erste CGRP-Antikörper zur Migräneprophylaxe in Deutschland bislang nicht gewesen. Das hat sich zum 1. November geändert. Ab sofort steht Migränepatienten mit mehr als vier Migränetagen im Monat der humane Antikörper gegen den CGRP-Rezeptor zur Verfügung.

CGRP – Calcitonin Gene-Related Peptide – ist der neue und hoffnungsvolle Angriffspunkt in der Therapie der Migräne. Die Pipeline mit Antikörpern gegen CGRP oder dessen Rezeptor scheint mit Erenumab, Fremanzumab, Galcenezumab und Eptinezumab voll. Die erste Zulassung für Europa erteilte die Europäische Arzneimittelagentur EMA im Juli dieses Jahres für Erenumab in Aimovig®. Tevas Zulassungsantrag für Fremanzumab hat die EMA ebenfalls bereits akzeptiert und für Galcanezumab hat der europäische Humanarzneimittelausschuss (CHMP) seine Zulassungsempfehlung ausgesprochen. Was bislang fehlte: die tatsächliche Verfügbarkeit der neuen Migräne-Arzneimittel auf dem deutschen Markt. Das hat Novartis nun zum 1. November 2018 geändert.

Wie wirkt Erenumab?

Erenumab richtet sich gegen den Rezeptor des Calcitonin Gene-Related Peptide (CGRP) und verhindert als humaner Antikörper die Wirkung des Neuropeptids. CGRP spielt nach aktuellen Erkenntnissen eine wichtige Rolle im Entzündungsgeschehen und somit der Pathogenese bei Migräne: Man geht heute davon aus, dass der Migränekopfschmerz Folge einer erhöhten Aktivität von Trigeminusneuronen ist, die durch Vasodilatation via CGRP, Stickstoffmonoxid (NO), Vasoaktivem Intestinalem Peptid (VIP) und Substanz P vermittelt wird. Hierdurch kommt es zur Stimulation afferenter C-Fasern und einer, unter anderem durch Prostaglandine vermittelten, perivaskulären Entzündung. Die CGRP-Hypothese wird durch zwei Beobachtungen gestützt: So weisen Patienten während einer Migräne-Attacke erhöhte Spiegel an CGRP auf. Zudem sind Injektionen mit dem proinflammatorischen Neuropeptid in der Lage, bei Migränikern Anfälle auszulösen.

Erenumab erster Migräne-Antikörper in Europa und den USA

Nicht nur in den Vereinigten Staaten, auch in Europa hat Novartis das Rennen somit um die Zulassung und Markteinführung des ersten Antikörpers zur Prophylaxe der Migräne gewonnen. In den USA schaffte der Pharmakonzern im Mai 2018 die FDA-Zulassung von Aimovig®, die Zulassung durch die EMA folgte nur zwei Monate später im Juli 2018 nach. Die Vermarktungsrechte in den Vereinigten Staaten liegen bei Amgen, in Europa hat sich Novartis diese gesichert. Nun kann nach den bürokratischen Hürden der Zulassung der praktische Einsatz erfolgen.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Migräne

von Beate Lorenz am 29.07.2019 um 17:17 Uhr

Hallo ich bin in Neurologischer Behandlung habe 3bis4 Migräneanfalle die Woche ich halte es manchmal vor Schmerzen nicht mehr aus es ist unerträglich. Habe meine Ärztin auf die Spritze angesprochen und sie sagte sie dürfte sie mir noch nicht verschreiben ich müsste erst noch weitere Profolaxen probieren. Nun habe ich aber gelesen das ich sie ja eigentlich auch bekommen müsste bei meinen Anfällen die ich in der Woche habe. Können sie mir helfen bin total verzweifelt lg Lorenz

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