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Geschäfte mit Rechenzentren
Apobank will Anteil bei Dr. Güldener deutlich aufstocken
Die Apotheker- und Ärztebank will ihr Geschäft mit Abrechnungen von Ärzten und Apothekern deutlich ausbauen. Das Geldhaus stellte beim Bundeskartellamt den Antrag, seinen Anteil an der Beteiligungsgesellschaft Profi Erste auf 50 Prozent minus eine Aktie zu erhöhen. Über die Schweizer Firma würde die Apobank ihren Einfluss bei der Firmengruppe Dr. Güldener, einer wesentlichen Beteiligung der Profi Erste und eines der größten deutschen Abrechnungszentren, kräftig erweitern.
Es wurde in der Branche immer wieder mal vermutet, nun wird es konkreter: Die Apotheker- und Ärztebank (Apobank), nach eigener Darstellung die größte genossenschaftliche Primärbank und Nummer eins unter den Finanzdienstleistern im Gesundheitswesen, hat konkrete Absichten, ihre ohnehin bestehenden Aktivitäten in der Abrechnung von ärztlichen- und Apothekerleistungen kräftig auszubauen.
Wie das Bundeskartellamt auf Anfrage von DAZ.online mitteilte, liegt seit Kurzem ein Antrag des Düsseldorfer Finanzinstitutes vor, den Anteil an der Dr. Güldener-Gruppe mithilfe einer Aufstockung bei der Schweizer Projektfinanzierungs- und Beteiligungsgesellschaft Profi Erste deutlich zu erweitern. Demnach habe die Apobank am 7. November 2018 beantragt, ihre Beteiligung „an der Profi Erste (Firmengruppe Dr. Güldener)“ von 24 Prozent auf 50 Prozent minus eine Aktie zu erhöhen.
Eine Sprecherin der Apobank bestätigte auf Anfrage den Sachverhalt, nannte unter Verweis auf das laufende kartellrechtliche Verfahren aber keine Details des geplanten Deals.
Dr. Güldener: Abrechnungsvolumen von mehreren Milliarden Euro
Die Dr. Güldener Firmengruppe ist eine wesentlich Beteiligung von Profi Erste und nach eigenen Angaben marktführend im Bereich der Abrechnung für Leistungserbringer im Gesundheitswesen. Das jährliche Abrechnungsvolumen liege bei mehreren Milliarden Euro. Das Unternehmen besteht aus dem Deutschen Zahnärztlichen Rechenzentrum, dem Apotheken und Ärzte-Abrechnungszentrum sowie dem Optica-Abrechnungszentrum und beschäftigt in Deutschland an neun Standorten rund 1.000 Mitarbeiter. Nach Angaben von 2013 hatte die Gruppe zirka 45.000 Kunden aus dem Gesundheitswesen.
Marktbeobachter halten es für möglich, dass die Apobank durch ihren Einfluss bei Dr. Güldener im Segment der Abrechnung für Heilberufe eine marktbeherrschende Stellung einnehmen könnte. Nach Angaben des Finanzberichtes zur Jahresmitte 2018 hält die Apobank unter anderem 23 Prozent an der ARZ Haan AG, 16 Prozent an dem zu Dr. Güldener gehörenden DRZ Deutsches Zahnärztliches Rechenzentrum sowie 25 Prozent an der ZA Zahnärztliche Abrechnungsgesellschaft Düsseldorf.
Wie stark die Position der Apobank im Bereich der Rechenzentren durch diese Transaktion künftig tatsächlich sein würde, wird nun das Kartellamtes untersuchen. Nach Angaben eines Sprechers hat die Behörde bis zu einem Monat Zeit für die Prüfung Zeit, bei wettbewerblichen Bedenken gegebenenfalls auch noch drei weitere Monate.
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