Schulprojekt der Landesapothekerkammer

Brandenburger Apotheker nutzen Unterricht zur Nachwuchswerbung

Berlin - 29.11.2018, 12:15 Uhr

Apotheker werden händeringend gesucht. In Brandenburg versucht man an weiterführenden Schulen den Nachwuchs zu begeistern. ( r / Foto: DAZ.online)

Apotheker werden händeringend gesucht. In Brandenburg versucht man an weiterführenden Schulen den Nachwuchs zu begeistern. ( r / Foto: DAZ.online)


In den Sommerferien 2018 startete die Landesapothekerkammer Brandenburg ihr neuestes Projekt zur Nachwuchsgewinnung. An weiterführenden Schulen werden seither bei Bedarf Workshops zur Veranschaulichung der pharmazeutischen Berufe durchgeführt. Das Besondere: Der Unterricht wird von Vor-Ort-Apothekern gestaltet.

Fachkräftemangel ist ein wichtiges Thema in ganz Deutschland. Auch viele Apotheken sind davon betroffen und können teilweise freie Stellen nicht besetzen. Auch in Brandenburg ist das so. Die Landesapothekerkammer (LAK) Brandenburg ist deshalb schon seit Jahren mit vielfältigen Aktionen im Bereich der Nachwuchsgewinnung aktiv. Das Schulprojekt „Klingt komisch, ist aber so!“ startete im Sommer 2018 und wendet sich direkt an weiterführende Schulen. Apotheker aus dem Umfeld der Schulen führen jeweils 90-minütige Unterrichtseinheiten durch. Die Idee dahinter: Apotheker können als Apotheken-Profis den Schülern authentisch gegenüber treten. Durch interessante und vielseitige Workshops sollen auf diese Weise die pharmazeutischen Berufsbilder erläutert und gleichzeitig die spannenden Seiten des Apothekenalltags veranschaulicht werden. Was erleben die Schüler in den Workshops? Und wie ist die Resonanz hinsichtlich der Nachwuchswerbung?

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Schulen gezielt mit an Bord holen

Die Brandenburger Kammer wirbt seit Jahren unter dem Slogan „Bühne frei – für dich!“ für Apotheken-Berufe. Die Brandenburger sind mit diesem Ziel auch immer wieder auf Ausbildungsmessen anzutreffen. Dort hoffen sie auf eine potenziell interessierte Klientel zu treffen. Zudem unterstützte die LAK Brandenburg Initiativen gegen Nachwuchsmangel wie den „Zukunftstag Brandenburg“, einen jährlich stattfindenden Praktikumstag zur Berufs- und Studienorientierung. Brandenburgs Apotheken beteiligen sich regelmäßig an dieser Initiative und ermöglichen Jugendlichen während eines „Schnupperpraktikums“ Einblicke in den Apothekenalltag. Durch das im Sommer gestartete Schulprojekt „Klingt komisch, ist aber so!“ sollen nun Schulen gezielt mit an Bord geholt werden.

Die Landesapothekerkammer Brandenburg antwortete schriftlich auf die Anfrage von DAZ.online bezüglich ihres neuesten Projektes: „Gezielt schickten wir an alle weiterführenden Schulen des Landes Brandenburg eine Einladung, mit dem Angebot 90 Minuten des Unterrichtes zu übernehmen. Bewusst wählten wir für den Versand der Einladungen die letzte Woche der Sommerferien, die zur Vorbereitung und Planung des neuen Schuljahres in den Schulen dient.“ 

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Drei dieser Workshops führte der Angermünder Apotheker Christian Toll bereits durch. Toll, Leiter der Hirsch-Apotheke in Angermünde und Mitglied der Kammerversammlung, gab gegenüber DAZ.online an, eines Tages von der Landesapothekerkammer bezüglich des Schulprojektes angesprochen worden zu sein: „Die Kammer hat die Apotheker vor Ort angesprochen, ob sie bereit sind, diese Maßnahme durchzuführen. Dadurch bin ich dazu gekommen.“ Die drei Unterrichtseinheiten seien am Einstein-Gymnasium in Angermünde durchgeführt worden. „Es waren die drei neunten Klassen des Einstein-Gymnasiums“, erläutert Toll. Er habe dafür von der LAK Brandenburg eine Aufwandsentschädigung erhalten.



Inken Rutz, Apothekerin, Autorin DAZ.online
redaktion@daz.online


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