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ABDA-Reaktion auf Spahns Apotheken-Pläne
„Es lohnt sich, dass wir uns mit diesem Angebot auseinandersetzen“
Die ABDA will die Vorschläge des Bundesgesundheitsministeriums in den kommenden Wochen prüfen. Nach dem Auftritt von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bei der heutigen ABDA-Mitgliederversammlung sprach ABDA-Präsident Friedemann Schmidt mit Blick auf die geplanten Honorar-Erhöhungen für Apotheker von „großen Chancen“. Allerdings fragt man sich in der ABDA, ob die Vorschläge rechtlich überhaupt machbar sind. Das Rx-Versandverbot wird die Standesvertretung wohl nicht mehr aktiv lobbyieren – und auch Gutachten zur juristischen Machbarkeit des Verbots werden wohl keinen weiteren Einsatz finden.
Nach monatelanger Wartezeit wurden die Apotheker heute endlich über die Pläne des Bundesgesundheitsministeriums zur Reformierung des Apothekenmarktes unterrichtet. Gegenüber der ABDA-Mitgliederversammlung teilte Spahn am heutigen Dienstag mit, dass er sowohl einen Boni-Deckel als auch eine Marktanteil-Obergrenze für EU-Versender plane. Konkret sollen DocMorris und Co. nicht mehr als 2,50 Euro Rabatt geben dürfen. Und wenn die EU-Versender einen Marktanteil von 5 Prozent überschreiten, sollen die Rabatt-Möglichkeiten „eingeschränkt“ werden. Außerdem plant das BMG Honorar-Erhöhungen für die Apotheker: Die Notdienstpauschale soll verdoppelt werden, zudem soll es neue Honorare für pharmazeutische Dienstleistungen geben, die Vergütung für die BtM-Abgabe soll ebenfalls steigen. Insgesamt soll es 375 Millionen Euro mehr geben für die Apotheker.
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Nach dem Auftritt von Spahn hatte die Mitgliederversammlung noch die Gelegenheit, sich über die Vorschläge des Ministers auszutauschen. Bei einer anschließenden Pressekonferenz erklärte ABDA-Präsident Friedemann Schmidt, wie die Diskussion innerhalb des Apotheker-Kreises verlief und was in den kommenden Wochen ansteht.
Schmidt: Die Apotheker haben große Sorgen
Schmidt begann mit der Kritik der Apotheker an Spahns Apotheken-Paket: Dass die Rx-Preisbindung für EU-Versender nun auch in deutschem Recht geöffnet werden soll, dass es für EU-Versender also Ausnahmen von der Arzneimittelpreisverordnung geben soll, hätten die Kollegen „extrem schwer schlucken können“. Denn dies bedeute einerseits eine „Abkehr von der Gleichpreisigkeit“, die die Apotheker so lange gefordert hatten. Andererseits werde der Wettbewerbsvorteil für die EU-Versender „dauerhaft festgeschrieben“. Viele Apotheker hätten die Sorge, dass dann noch mehr Kunden in den Versandhandel abwanderten.
Damit verbunden definierte Schmidt auch zugleich die „zentralen Forderungen“ der ABDA an die Pläne des BMG. Erstens geht es um die Marktanteil-Obergrenze, die Spahn für die EU-Versender einziehen will. Spahn habe versichert, dass man diese im Ministerium juristisch geprüft habe. Schmidt sieht das Vorhaben aber skeptisch und erklärte, dass die ABDA diese Idee erst sehr genau prüfen müsse. Als zweiten zentralen Punkt nannte Schmidt das Versprechen Spahns, dass Krankenkassen Patienten künftig nicht in Richtung Versandhandel „steuern“. Eine „große Sorge“ der Apotheker sei es auch, dass die deutschen Versandhändler ihre Forderung durchbekommen könnten, dass auch sie Rx-Boni anbieten können. „Das würde die Lage dramatisch verändern“, so Schmidt.
Halten sich die EU-Versender an den Boni-Deckel?
Eine weitere Sorge der Apotheker sei die „Rechtstreue“ der EU-Versender aus den Niederlanden, so Schmidt. Der ABDA-Präsident sagte aber, dass Spahn zugesichert habe, bei eventuellen Rechtsbrüchen gegen die Boni-Grenze „nicht zuzuschauen“. Eventuelle Verstöße würden dann auch bestraft werden.
12 Kommentare
Es lohnt sich nicht
von Weißer Kittel am 12.12.2018 um 15:47 Uhr
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wer nicht kämpft....
von N. Bödewig am 12.12.2018 um 14:41 Uhr
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nein
von Karl Friedrich Müller am 12.12.2018 um 13:11 Uhr
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Trojaner
von Atopom am 12.12.2018 um 11:59 Uhr
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Jetzt reicht's!
von Norbert Veicht am 12.12.2018 um 9:32 Uhr
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Subventionen für eine Landapotheke = 200.000 € im Jahr
von Brotlose Kunst am 12.12.2018 um 1:43 Uhr
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Dieser Präsident empfiehlt sich für „höhere Aufgaben“ ...
von Christian Timme am 12.12.2018 um 0:28 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Managers Machiavelli
von Wolfgang Müller am 11.12.2018 um 23:29 Uhr
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Schwer schlucken?
von Reinhard Rodiger am 11.12.2018 um 23:07 Uhr
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Gleichpreisigkeit an Erstbietenden verkauft!
von T. La Roche am 11.12.2018 um 22:42 Uhr
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Mal ehrlich und bei Lichte betrachtet....
von gabriela aures am 11.12.2018 um 22:21 Uhr
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Schmidt
von Conny am 11.12.2018 um 22:17 Uhr
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