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Grippeimpfstoffe
Das sagt Mylan zum Ärger der Apotheker
So mancher Apotheker ist dieser Tage auf Mylan nicht gut zu sprechen. So wurden offenbar Zusagen für Grippeimpfstoffe kurzfristig nicht eingehalten, die Apotheker mussten ihren Ärzten versprochene Ware wieder absagen. Mylan hingegen sagt, man habe alles in seiner Macht Stehende getan, um für die deutsche Bevölkerung die bestmögliche Versorgung mit Grippeimpfstoffen zu gewährleisten.
„Grippeimpfstoff“ ist wohl eines der Reizworte für Apotheker in diesem Winter. Die Ursachen für den Mangel scheinen vielfältig. Besonders ärgerlich war und ist es für Apotheker, wenn Hersteller bestätigte Bestellungen nicht ausliefern, wie es anscheinend bei Mylan geschehen ist. Die Firma hatte, so berichtet ein Apotheker, eine Bestellung von Ware, die eigentlich für das Ausland bestimmt war, zunächst zugesagt, sich dann aber knapp zwei Wochen später per Fax gemeldet und erklärt, dass die bestellte Menge von 300 Impfdosen doch nicht mehr beliefert werden könne. Die Apotheke erhalte ein Kontingent – 30 statt der bestellten 300. Es war dann am Apotheker die Praxen anzurufen und abzusagen.
DAZ.online hat bei Mylan nachgefragt, ob man zu den Vorwürfen Stellung nehmen möchte. Das hat die Firma getan. Auf das Hauptproblem, dass erst fest zugesagt und dann wieder zurückgerudert wurde, geht Mylan allerdings nicht wirklich ein.
Mylan war sowohl in dieser als auch der vergangenen Impfsaison Marktführer und hat den meisten Kunden die größte Anzahl an Impfdosen zur Verfügung gestellt.
Nachdem die in diesem Jahr vereinbarte Impfstoffmenge durch Mylan ausgeliefert wurde, aber festgestellt wurde, dass der Bedarf an Impfdosen höher war, arbeitete Mylan mit den Behörden zusammen und importierte als Notfallmaßnahme weitere 100.000 Impfdosen aus dem Ausland. Auch diese 100.000 Impfdosen waren schnell ausverkauft. Da der Notvorrat am Ende der Saison begrenzt ist, kann eine uneingeschränkte Versorgung zu diesem Zeitpunkt nicht mehr gewährleistet werden.
Von der Menge an Impfdosen her gesehen, hat Mylan mehr zur Bereitstellung von Grippeimpfstoffen beigetragen, als alle anderen vier Hersteller zusammen. Damit hat Mylan alles in seiner Macht Stehende getan, um für die deutsche Bevölkerung die bestmögliche Versorgung mit Grippeimpfstoffen zu gewährleisten.“
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Anfang November hatte sich Mylan noch ganz entspannt gezeigt: „Mylan verfügt aktuell noch über ausreichende Mengen Influvac Tetra®“, hieß es damals. Man habe für die laufende Saison – wie schon in den letzten Jahren – geplant, die Versorgung der Hälfte aller Patienten zu übernehmen. Eine von der Ärzteschaft erwartete Steigerung der Impfquote um rund 10 Prozent habe man mit einkalkuliert. Allerdings war aus Großhandelskreisen bereits im Oktober zu erfahren, dass die Liefersituation um Mylans Impfstoff Influvac® Tetra nicht zufriedenstellend sei, weder für den akuten Bedarf noch für Lagerware. Auf Nachfrage von DAZ.online erklärt der Impfstoffhersteller damals, man gehe nach einem festen Lieferplan vor. Bei Apothekern und Ärzten sei bekannt, dass eine frühe Bestellung auch eine frühe Lieferung bewirkt. Die Regionen, die bereits im Februar und März dieses Jahres ihre verbindliche Bestellung abgegeben hätten, habe man beliefert. „Die Belieferung von Regionen, deren Vorbestellungen später eingegangen sind beziehungsweise für die keine Vorbestellung erfolgte, schließt sich an den Lieferplan an.“
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