In der Hoffnung auf Blockbuster

74-Milliarden-Deal: Bristol-Myers Squibb übernimmt Celgene

New York/Summit - 03.01.2019, 17:15 Uhr

BMS will gemeinsam mit Celgene führend bei den Biopharmazeutika werden. (c / Foto: imago)

BMS will gemeinsam mit Celgene führend bei den Biopharmazeutika werden. (c / Foto: imago)


Der US-Pharmakonzern Bristol-Myers Squibb will offenbar stärker im Bereich der Biopharmazeutika mitmischen und übernimmt dazu Celgene. Man wolle gemeinsam weltweit führend im Biopharma-Bereich werden, heißt es seitens BMS. Neben zukünftigen Blockbustern verspricht sich das Unternehmen durch die Übernahme Einsparungen in Milliardenhöhen.

In der US-Pharmaindustrie bahnt sich eine riesige Übernahme an: Der Branchenriese Bristol-Myers Squibb (BMS) will den Biopharma-Spezialisten Celgene für den Gegenwert von rund 74 Milliarden US-Dollar (etwa 65 Mrd. Euro) kaufen. Celgene-Aktionäre sollen pro eigener Aktie ein BMS-Papier und 50 Dollar erhalten, wie die Unternehmen am Donnerstag in New York mitteilten.

BMS will sich mit Celgene vor allem auf lukrative Onkologika, sowie auf entzündliche und immunolgische Erkrankungen sowie auf Krankheiten des Herz-Kreislaufsystems konzentrieren. Die Unternehmen erwarten den Vollzug des Geschäfts im dritten Quartal 2019, wenn die Aktionäre und Behörden grünes Licht geben.

Extrageld für erfolgte Zulassungen

„Zusammen mit Celgene schaffen wir einen innovativen Anführer im Biopharma-Bereich“, sagte BMS-Chef Giovanni Caforio. Er setzt mit dem Zukauf vor allem auch auf einige chancenreiche Arzneikandidaten im Celgene-Programm. Mit dem Zukauf erweitere man die eigene Pipeline an Medikamenten in weit fortgeschrittenen klinischen Studien beträchtlich, hieß es. In Kürze seien sechs Produktstarts zu erwarten, die zusammen mehr als 15 Milliarden Dollar an Umsatzpotenzial hätten.

Das lässt sich Bristol-Myers zusätzlich etwas kosten. Sollten drei fortgeschrittene Wirkstoffkandidaten von Celgene bis zu einem gewissen Datum die Zulassung der US-Gesundheitsbehörde FDA erhalten, kämen noch einmal 9 Dollar je Aktie für die Celgene-Anteilseigner obendrauf.

Die Konzerne wollen zudem bis 2022 jährliche Einsparungen von 2,5 Milliarden Dollar erzielen. Bristol-Myers will nach dem Abschluss zudem einen beschleunigten Aktienrückkauf über bis zu 5 Milliarden Dollar durchführen.

Celgene legt an der Börse zu

Die Firmen warben für die Übernahme: Gemessen am Schlusskurs der Bristol-Myers-Aktie vom Mittwoch liege das Angebot insgesamt rund 51 Prozent über dem durchschnittlichen Wert der Celgene-Papiere in den vergangenen 30 Handelstagen. Celgene-Aktien zogen vorbörslich an der Wall Street um 32 Prozent an. Aktionäre von Bristol-Myers Squibb hingegen waren weniger angetan: Ihre Papiere fielen um gut 14 Prozent.

2017 lag BMS gemessen am Umsatz auf dem zehnten Platz der weltweiten Pharmaunternehmen mit einem Umsatz von 19,3 Milliarden US-Dollar, Celgene mit 12,9 Milliarden US-Dollar nur drei Plätze dahinter (Quelle: Statista).


dpa-afx / jb
redaktion@daz.online


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