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Schwedische Ärzte warnen
„Diclofenac-Gel – kleiner Nutzen für Patienten, großer Schaden für die Umwelt“
Die Arzneimittelkommission der schwedischen Region Gävleborg rät von der Anwendung von Diclofenac-Gel ab. Der Nutzen sei sehr beschränkt, vor allem aber sei es schädlich für die Umwelt, erklärt der Vorsitzende der Kommission gegenüber der Zeitung „Hela Hälsingland.“ Seit der Jahrtausendwende ist das NSAR in Schweden als Umwelttoxin eingestuft. Auch in Deutschland gehört es zu den Arzneistoffen, die aus Umweltsicht als besonders problematisch eingestuft werden.
Diclofenac-Schmerzgele gehören zu den populärsten OTC-Präparaten. Allen voran Voltaren, das erst vor kurzem seinen Titel als Marke des Jahres im OTC-Bereich verteidigte. Nicht nur in Deutschland erfreut sich das topische NSAR offenbar großer Beliebtheit, auch in Schweden ist das beispielsweise der Fall – noch. Denn die Arzneimittelkommission der schwedischen Region Gävleborg hat eine Warnung ausgesprochen. In der Zeitung „Hela Hälsingland“ erklärt der Vorsitzende Allgemeinmediziner Björn Ericsson: „Wir raten von der Anwendung ab, der Nutzen ist sehr begrenzt. Vor allen ist es aber gefährlich für die Umwelt.“ Er ist überzeugt, dass die Anwender, wenn sie wüssten, welche Umweltrisiken Diclofenac-Gele mit sich bringen, die Präparate nicht mehr kaufen würden.
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Doch was genau ist das Problem? Diclofenac gehört zu den Arzneistoffen, die ein erwiesenermaßen hohes Potential haben, Umweltorganismen zu schädigen. Konkret kann das NSAR Nierenschäden bei Fischen hervorrufen. Zudem gelangen die Rückstände auch in die Nahrungskette. In das Abwasser gelangt der Wirkstoff zwar auch, aber nicht hauptsächlich über unsachgemäß entsorgte Arzneimittel, sondern vielmehr über die Ausscheidungen der Anwender. Rund 60 Prozent des Wirkstoffs gelangen durch dadurch ins Abwasser, und trotz moderner Klärtechnik ist es bis dato nicht möglich, diese Rückstände zu entfernen. Bei topischen Formulierungen ist der Anteil, der unverändert ins Abwasser gelangt, noch größer. Laut Ericson, werden nur 4 Prozent über die Haut aufgenommen, der Rest wird abgewaschen. Folglich sei die Wirkung gering, die Umweltbelastung aber groß.
GSK-Expertin: Schwierig, Alternativen zu empfehlen
Die schwedische Zeitung hat Hersteller GlaxoSmithKline mit den Vorwürfen konfrontiert. Die Firma weist sie zurück. Das Präparat sei in Schweden und international zugelassen mit gut dokumentierter Wirkung. In einem Kommentar für die Zeitung schreibt die Ärztin Helena Bladh, die als Sachverständige für die Firma tätig ist, dass es hinsichtlich des Umwelteinflusses von Arzneimitteln heutzutage schwierig sei, Alternativen zu empfehlen. Der ökologische Fußabdruck sei nicht immer abschließend bewertet. Das mache es für den Patienten schwierig, eine informierte Entscheidung zu treffen, erklärt sie. Um Arzneimittel nachhaltig anzuwenden – für den Patienten und die Umwelt – sollte immer die richtige Dosis zum Einsatz kommen und zwar nicht länger und häufiger als notwendig. Reste sollten immer in die Apotheke zurückgebracht werden, so die Expertin.
3 Kommentare
Arzneimitte-Rückgabe
von Antje am 05.09.2019 um 8:03 Uhr
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Arzneimittelrückgabe
von Simone am 21.05.2019 um 21:00 Uhr
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von Leah am 17.05.2019 um 8:01 Uhr
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