Irrtümer zu Antibiotika

Bild-Zeitung spielt Apotheker – und kooperiert mit Dobendan

Stuttgart - 14.01.2019, 16:15 Uhr

Bei Halsschmerzen Dobendan – sagt Bild. Die Leitlinie empfiehlt Paracetamol und Ibuprofen. (Foto: imago)

Bei Halsschmerzen Dobendan – sagt Bild. Die Leitlinie empfiehlt Paracetamol und Ibuprofen. (Foto: imago)


Die Bild-Zeitung ist mal wieder in gesundheitlicher Mission unterwegs: Das Boulevardblatt klärt die Bundesbürger über „7 gefährliche Irrtümer über Antibiotika“ auf, wie etwa, dass eine Erkältung mit Antibiotika schneller vorbei ist. Bei Halsschmerzen hat die Bild-Zeitung gar einen konkreten Präparate-Tipp: Dobendan. Warum? Reckitt-Benckiser, der Hersteller der Halsschmerz-Klassiker, kooperiert wohl mit der Zeitung.

Wie wertvoll sind Arzneimitteltipps aus der Bild-Zeitung? Auch wenn, vor allem Apotheker, sicherlich der Auffassung sind, dass Beratungen zu Antibiotika oder Erkältungen eher in die Hände von Apothekern oder Ärzten gehören, muss man der Bild-Zeitung zugutehalten: Ihre Reichweite über bundesweite Kioske, Supermärkte und Tankstellen ist durchaus beeindruckend. Nach wie vor sei die BILD trotz Auflagenrückgang die Tageszeitung mit der größten Auflage in Deutschland, heiß es beim Statistik-Portal statista. Auch über mangelnde Online-Visits kann sich das Boulevardblatt nicht beklagen. BILD ist laut IVW das Nachrichtenportal mit den meisten Besuchern. Das bedeutet für die Apotheker: Sinnvolle Tipps der Zeitung zu Arzneimitteln hin oder her – die Pharmazeuten werden angesichts der vielen Leser mit den Aussagen konfrontiert sein.

Mit welchen Antibiotika-Mythen räumt BILD auf?

Im aktuellen Beitrag der Bild-Zeitung widmen sich die Redakteure Antibiotika und kursierenden „gefährlichen Irrtümern“ über die Antiinfektiva. Sieben an der Zahl:

  1. „Eine Erkältung ist mit Antibiotika schneller vorbei“
  2. „Wenn es mir besser geht, setz ich das Medikament ab“
  3. „Antibiotika gehören in die Hausapotheke“
  4. „Breitband-Antibiotika sind Allheilmittel“
  5. „Wenn ich nur selten Antibiotika genommen habe, kann ich auch keine Resistenz entwickeln“
  6. „Wenn ein Antibiotikum bei mir nicht mehr wirkt, verschreibt mir der Arzt halt ein anderes“
  7. „Resistenzen sind nicht so schlimm – das ist nur Panikmache“

Dass das Unwissen bei Antibiotika durchaus von relevantem Ausmaß ist, zeigte auch eine Umfrage des BAH (Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller) im Jahr 2017: Hier wusste nicht einmal die Hälfte der Befragten, wogegen Antibiotika überhaupt wirken. Viren? Bakterien? Beides? Oder nichts?



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Was fehlt im BILD-Bericht

von Uwe Hansmann am 14.01.2019 um 16:20 Uhr

. . . mir kommt es so vor, als wenn im BILD-Bericht irgendwas resp. irgendwer fehlt . . . aber ich irre mich sicher.

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