Geschäftsjahr 2018

DocMorris schwächelt beim Rx-Geschäft

München - 23.01.2019, 10:45 Uhr

Weniger Rx-Pakete im 4. Quartal: Der EU-Versender DocMorris konnte seinen Umsatz im vergangenen Jahr zwar steigern, beim Rx-Geschäft gab es aber leichte Rückgänge. (Foto: dpa)

Weniger Rx-Pakete im 4. Quartal: Der EU-Versender DocMorris konnte seinen Umsatz im vergangenen Jahr zwar steigern, beim Rx-Geschäft gab es aber leichte Rückgänge. (Foto: dpa)


Der Schweizer Arzneimittel-Versender Zur Rose-Gruppe ist unverändert auf Wachstumskurs, wie aktuelle Umsatzzahlen für das Jahr 2018 zeigen. Doch beim Verkauf von verschreibungspflichtigen Medikamenten kommt der Mutterkonzern von DocMorris im Kernmarkt Deutschland nur schleppend voran. Zuletzt ging es in diesem Bereich sogar rückwärts.

Das große ganze Bild sieht für den Schweizer Versandhändler und Ärztegrossisten Zur Rose-Gruppe gut aus: Wie das Frauenfelder Unternehmen in einer Presseinformation auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte, hat es im abgelaufenen Geschäftsjahr 2018 den Konzernumsatz gegenüber dem Vorjahr um 22,8 Prozent über die Milliardenschwelle gehievt – am Ende stand ein Gesamterlös von 1,207 Milliarden Franken in den Büchern. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) dürfte nach Einschätzung des Managements ausgeglichen ausfallen, also etwa bei plus-minus Null liegen. Sonder- und Akquisitionskosten seien hier allerdings nicht berücksichtigt.

Hui und Pfui in Deutschland

Auch für das wichtige Deutschlandgeschäft, das zum größten Teil von der niederländischen Versandtochter DocMorris betrieben wird, vermelden die Schweizer auf den ersten Blick positive Zahlen. Auf Euro-Basis legte der Umsatz hier gegenüber 2017 um fast 34 Prozent auf über 581 Millionen Euro zu. Der Marktanteil im Arzneimittelversand kletterte von 18 Prozent auf 31 Prozent, während die Zahl der aktiven Kunden von 1,8 auf über 5 Millionen stieg.

Der Blick ins Detail zeigt allerdings, dass das Wachstum wie bisher vor allem mit dem Verkauf von OTC-Produkten generiert worden ist. Deren Deutschland-Umsatz kletterte im abgelaufenen Jahr um 72,6 Prozent von 185 Millionen Euro auf 319,3 Millionen Euro. Dagegen legte der Erlös mit rezeptpflichtigen Medikamenten auf Jahressicht nur um 5 Prozent zu, und zwar von 249,6 Millionen auf 262,1 Millionen Euro.

Leichter Rx-Rückgang im 4. Quartal

Bemerkenswert ist der Blick auf das letzte Quartal 2018: Während der OTC-Bereich unverändert stark gewachsen ist, ging der Umsatz mit Rx-Arzneien hierzulande um 1,1 Prozent zurück auf einen Wert von 64,5 Millionen Euro – auf Basis von Schweizer Franken lag das Minus gar bei 3,1 Prozent. Auch im Vergleich zum Vorjahr fällt die Rx-Umsatzentwicklung schwach aus: Im Gesamtjahr 2017 legte der Verkauf mit verschreibungspflichtigen Medikamenten in Deutschland noch um 10,2 Prozent zu, im letzten Quartal 2017 lag das Plus gar bei 11,8 Prozent. Die aktuelle Entwicklung dürfte den Versandhändler betrüben, denn im Rx-Bereich sind die Margen deutlich höher als im preislich hart umkämpften OTC-Segment.

Wie wichtig der deutsche Markt für Zur Rose ist, zeigt die Tatsache, dass der Konzern im vergangenen Jahr hier gleich zwei Übernahmen von Versandhändlern über die Bühne gebracht hat. Anfang November 2018 schloss die Gruppe die Integration der Versandhandelsaktivitäten des Hamburger Unternehmens Apo-rot ab. Zudem übernahm Zur Rose die Versandaktivitäten von Deutschlands drittgrößter E-Commerce-Apotheke Medpex aus Ludwigshafen; diese Akquisition wurde Anfang Januar 2019 abgeschlossen. Darüber hinaus übernahmen die Schweizer 2018 mit Promofarma den größten spanischen Marktplatz-Plattformbetreiber.



Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Personal

von Anita Peter am 23.01.2019 um 11:25 Uhr

Mich würde interessieren welchen Beruf der Herr auf dem Titelbild hat? Setzt DoMo überhaupt pharmazeutisches Personal ein? Wer kontrolliert das?

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