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Strafzahlung für US-Apothekenkette
Walgreens: überhöhte Preise und unnötig abgegebene Insulin-Pens
Der US-Apothekenkonzern Walgreens hat sich in New York durch Zahlung einer Vergleichssumme von fast 270 Millionen Dollar zweier Zivilklagen wegen Betrugs am Gesundheitssystem entledigt. Dem Konzern wird vorgeworfen, Hunderttausende Insulin-Pens abgegeben zu haben, obwohl die Patienten diese teilweise gar nicht benötigten. Es ist nicht das erste Mal, dass der US-Konzern auffällig geworden ist.
In teuren Vergleichen vor einem New Yorker Gericht hat der US-Apothekenkonzern Walgreens zwei Zivilklagen beigelegt. Der Konzern zahlte insgesamt 269,2 Millionen Dollar, nachdem dem Unternehmen vorgeworfen worden war, über ein Jahrzehnt lang die staatlichen US-Gesundheitsprogramme Medicare und Medicaid betrogen zu haben. Das teilte das US-Justizministerium mit.
In einem Fall wurde dem Konzern mit seinen über 9500 US-Apothekengeschäften vorgeworfen, von 2006 bis 2017 Hunderttausende von Insulin-Pens an Patienten abgegeben und in Rechnung gestellt zu haben, obwohl die Verantwortlichen wussten, dass diese Personen die Arzneimittel in den ausgegebenen Mengen gar nicht brauchten. In diesem Fall zahlt Walgreens nach Angaben des Justizministeriums eine Vergleichssumme in Höhe von 209,2 Millionen Dollar.
Nach ergänzenden Aussagen der New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James habe sich Walgreens bei der Abgabe der Insulin-Pens nicht immer an die durch Ärzte ausgestellten Rezeptvorgaben gehalten. So hätten Walgreens-Mitarbeiter vielfach Boxen mit fünf Pens ausgegeben, obwohl die Patienten so viele nicht benötigten. Das habe schließlich dazu geführt, dass diese Patienten über die staatlichen Medicare- und Medicaid-Programmen routinemäßig mehr Insulin erhalten hätten als verschrieben. Walgreens wiederum habe den Gesundheitskassen die zusätzlichen Insulinmengen in Rechnung gestellt.
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